Stahlpreise und Stahlmarkt: Dienstag, 18. Juli 2017

18.07.17

Stahlpreise und Stahlmarkt: Dienstag, 18. Juli 2017

Stahlschrottpreis klettert nach oben
Der Schrottpreis für homogenen Eisen- und Stahlschrott bis Hafen Iskenderun (Türkei) stand per 14. Juli 2017 bei 297 US-Dollar je Tonne, meldet Steel Index. Damit hat der Stahlschrottpreis binnen Monatsfrist knapp 10% zugelegt. Die aktuelle Geschäftslage auf dem türkischen Schrottmarkt sei sehr robust, berichtet metal.com. Es gebe Hinweise, dass es im Juli und August zu Angebotsengpässen kommen könnte. Darüber hinaus profitiere der Stahlschrottpreis von einem höheren Betonstahlpreis und einem Konjunkturprogramm der türkischen Regierung.

Stahlpreise und Stahlerzeugung steigen
In China stellten die Stahlunternehmen im 2. Quartal 2017 mit 73,23 Millionen Tonnen so viel her wie noch nie. Die Ausweitung der Stahlproduktion findet vor dem Hintergrund eines überraschend kräftigen Wirtschaftswachstums statt. Chinas Bruttoinlandsprodukt (BIP) erhöhte sich zwischen April und Juni um 6,9% gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Die BIP-Zahlen sind allerdings mit Vorsicht zu genießen. Der gestiegene Stahlausstoß wurde von einem Anstieg der hiesigen Stahlpreise begleitet. Chinesisches Warmband verteuerte sich gemäß Preisdaten von Steel Benchmarker von 404 US-Dollar auf 423 Dollar je Tonne. Der Betonstahlpreis legte im 2. Quartal 5% zu.

Stahlstreit: EU nicht Trumps Hauptziel
Er habe mit US-Handelsminister Wilbur Ross gesprochen und sei zuversichtlich, dass die USA Stahlimporte stärker begrenzen werden, sagt Mark Millet, Chef von Steel Dynamics, dem Finanzsender CNBC. Sein Unternehmen, das ausschließlich Elektrostahlweke betreibe, habe trotz neuester Anlagen keine Chance mit den niedrigen Importpreisen zu konkurrieren, so Millet. Es gehe darum, Stahlprodukte aus dem asiatischen Raum, inkl. Türkei, zu begrenzen. Die EU sieht er neben den USA eher Opfer der globalen Stahlschwemme.

Die Aussagen deuten darauf hin, dass US-Präsident Donald Trump bei Stahlimporten aus der EU Milde walten lassen dürfte. Kanadas Ministerpräsident Justin Trudeau erklärte derweil, dass ihm Trump gesagt habe, dass kanadische Stahl- und Aluminiumprodukte von Strafzöllen und Quoten verschont blieben. EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker hat Trump bereits mit Gegenmaßnahmen gedroht, sollte er den Weg von EU-Stahlprodukten auf den US-Markt behindern.