Stahlpreise und Stahlmarkt: Montag, 3. Juli 2017

03.07.17

Stahlpreise und Stahlmarkt: Montag, 3. Juli 2017

Thyssenkrupp: Die Entscheidung naht
Thyssenkrupp will sich von seiner Stahlsparte trennen, und das möglichst schnell. Bis Ende September soll eine Entscheidung auf dem Tisch liegen, berichtet das Handelsblatt. Konzernchef Heinrich Hiesinger favorisiere ein Zusammenschluss mit dem Tata Steel. An dem gemeinsamen Stahlkonzern, der nach ArcelorMittal die Nummer zwei Europas wäre, wollen die Essener weniger als 50% der Anteile halten. Erklärtes Ziel Hiesinger sei es, das schwächelnde Stahlgeschäft auszugliedern. Sollte eine Stahl-Ehe mit Tata nicht möglich sein, könnte die Stahlsparte von Thyssenkrupp mit einem anderen Stahlproduzenten aus Osteuropa oder Asien zusammengebracht werden.

Hohe Wachstumsdynamik im Produzierenden Gewerbe
Die vor kraft strotzende deutsche Industrie verbuchte im Juni 2017 den stärksten Auftragszuwachs seit März 2011. Überdies übertraf sie das bereits sehr kräftige Wachstum des Vormonats, berichten Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik sowie IHS Markit. Die Unternehmen, in der Regel gute Kunden der Stahlindustrie, steigerten ihre Einkaufsmenge auf den zweithöchsten Stand seit sechs Jahren. Noch einen Tick besser läuft es in Österreich. Schwächer als in Deutschland, aber dennoch beschleunigte Wachstumsraten, weisen die Industriesektoren in Frankreich, Italien und den Niederlanden auf.

Eisenerz, Kupfer, Blei: Metallpreise klettern nach oben
Eisenerz mit einem Gehalt von 62% kostet mit 64,95 US-Dollar je Tonne so viel wie das letzte Mal vor drei Monaten. Seit dem Tief von Mitte Juni bei 53,36 Dollar hat sich der zentrale Rohstoff für die Stahlerzeugung um 22% verteuert. Der Kupferpreis steigt an der Londoner Metallbörse (LME) auf 5.907 Dollar, ein 4-Monatshoch. Schrotthändler erhöhen ihren Ankaufspreis für Kupferschrott (Millberry) auf 4,59 Euro je Kilogramm. Sehr gefragt ist aktuell auch Blei. Der Bleipreis klettere binnen Monatsfrist von 2.051 Dollar auf 2.273 Dollar (+10,82%). Entsprechend kletterte der Preis für Bleischrott ohne Anhaftungen von 1,08 Euro/kg auf 1,22 Euro/kg.