Stahlpreise und Stahlmarkt: Mittwoch, 23. August 2017
Stahlpreise in der EU: Flachstahl vs. LangstahlDie Stahlpreise in der EU waren im Juli 2017 um 44 Euro höher als im Juli 2016, zeigt der Composite-Index der Metallberatungsgesellschaft MEPS. Flacherzeugnisse wie warmgewalzter Stahl verteuerten sich um 77 Euro, während Langerzeugnisse wie Betonstahl um 6 Euro günstiger wurden. Ein Grund für die sehr unterschiedlichen Preisentwicklungen liegt in den Kosten der Einsatzstoffe.
So haben sich zwar die Stahlschrottpreise, die einen großen Einfluss auf die Preise für Langerzeugnisse haben, verteuert. Die zentralen Rohstoffe für die Produktion von Flacherzeugnissen, Eisenerz und Kokskohle, sind jedoch deutlich stärker gestiegen als die Stahlschrottpreise. MEPS verweist auf den steilen Anstieg der Kokskohlepreise zwischen September und November 2016.
Deutsche Industrie mit sehr kräftigem Wachstum
Die deutsche Industrie hat ihre Produktion im August kräftig ausgeweitet, berichtet IHS Markit. Der von dem Institut herausgegebene Einkaufsmanagerindex (PMI) kletterte entgegen den Erwartungen auf 59,4 Zähler. Damit liegt der Index 1,3 Punkte weiter über der Wachstumsschwelle, die bei 50 Punkten beginnt, als im Juli.
Die Einkaufspreise legten kräftig zu, allerdings nicht so stark wie zwischen Januar und April. Bei den Exportneuaufträgen verbuchten die Industriebetriebe den höchsten Zuwachs seit mehr als sieben Jahren. In der Industrie gibt es bereits Kapazitätsengpässe. Die durchschnittlichen Lieferzeiten sind so deutlich gestiegen wie letztes Mal im April 2011.