Stahlpreise und Stahlmarkt: Donnerstag, 9. November 2017

Die weltweite Rohstahlproduktion werde im laufenden Jahr 5% steigen, prognostiziert die Metallberatungsgesellschaft MEPS. Hintergrund sei das verbesserte Wirtschaftsklima und eine Wiederbelebung der Investitionen von Unternehmen. "Eine gesunde Entwicklung verzeichnen die Industrieländern mit einer Erholung des Stahlangebots und der Nachfrage in der EU und den Vereinigten Staaten", so MEPS. Weltweit konnten die Stahlhersteller, unter ihnen vor allem die, die Stahlschrott einsetzen, ihren Ausstoß erhöhen, was einer Verringerung chinesischer Stahlexporte zugeschrieben werden könne.

Höhere Stahlpreise und ein größere Verkaufsmengen haben Voestalpine zu einem Gewinnsprung verholfen. Der österreichischen Spezialstahlhersteller profitierte dabei von einer kräftigen Nachfrage der Autoindutrie. Frohen Mutes blickt Konzernchef Wolfgang Eder auf Chinas Überkapazitäten: "Es scheint so, als ob die ersten 100 Millionen Tonnen still gelegt werden. Das ist eine vernünftige Maßnahme, aber nur ein Tropfen auf dem heißen Stein", sagt Eder laut einer Reuters-Meldung.

Der Ausblick für Stahlproduktion und Stahlverbrauch für 2018 schätz MEPS weitgehend positiv ein. Die gegenwärtigen Zuwachsraten seien in der langen Sicht allerdings nicht aufrechtzuerhalten. Das Wachstum der Stahlnachfrage dürfte sich abschwächen, während die Probleme der Überkapazitäten bestehen blieben. Hinzu komme, dass die niedrige Auslastung der Stahlwerke in vielen Ländern die Ertragskraft der Stahlproduzenten einschränke.