Stahlpreise und Stahlmarkt: Montag, 15. Januar 2018
Muss Hiesinger seinen Hut nehmen?Heinrich Hiesinger hat nicht geliefert, signalisiert Thyssenkrupps Großaktionär Cevian. "Die Stahlsparte ausgenommen, sollte das Unternehmen eine operative Gewinnmarge von sechs bis sieben Prozent erreichen. Auch heute erreicht das Unternehmen aber weiterhin nur die Hälfte seiner Zielmarge", stellt Cevian-Gründer Lars Förberg im Gespräch mit der Frankfurter Allgemeinen fest. Wenn eine Strategie nicht die angestrebten Ergebnisse bringe, müsse man sie ändern, fügt Förberg hinzu. Ob diese Änderung mit dem Thyssenkruppp seit 2011 vorstehenden Hiesinger möglich ist, darf bezweifelt werden.
Verzerrt Donald Trump den globalen Stahlmarkt?
Donald Trump ist in den letzten Tagen wieder auf protektionistischen Kurs gegangen. Die kanadische Regierung erwarte, dass der US-Präsident das Freihandelsabkommen Nafta aufkündigt, berichtete Reuters in der letzten Woche. Auch bei den deutschen Stahlproduzenten gibt es Bedenken.
"Sollte der weltweit größte Stahlmarkt abgeschottet werden, wäre mit erheblichen Handelsumlenkungseffekten zu rechnen, die den Wettbewerbsdruck auf den offenen Märkten deutlich verschärfen würde", warnt die Wirtschaftsvereinigung Stahl. Dies gelte auch für den Fall, dass Trump die EU von Importzöllen oder Einfuhrbeschränkungen ausnehmen sollte. Denn dann würden für den US-Markt vorgesehenen Stahlimporte etwa aus Fernost den europäischen Markt überfluten, erklärt der Stahlverband.
Ob sich Trump wirklich traut den US-Stahlmarkt abzuschotten, was zu vor allem zu Lasten Chinas gehen würde, ist völlig offen. Peking hatte letzte Woche an die Presse durchstechen lassen, den Ankauf von US-Staatsanleihen zu stoppen, was die US-Zinsen hochtrieb. Das war eine klare Warnung an Washington, sich in Sachen Freihandel nicht alleine ins Zimmer einzusperren und das Licht auszuschalten.