Industrie produziert was das Zeug hält
Der deutschen Industrie gelingt ein ausgezeichneter Start ins neue Jahr. Das Produktionswachstum war so stark wie selten zuvor in den zurückliegenden zwanzig Jahren, zeigen Einkaufsmanager-Daten des Bundesverbandes Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik (BME) und Markit. Dabei stiegen für Unternehmen des Produzierenden Gewerbes die Einkaufspreise so kräftig wie letztes Mal vor sieben Jahren.Steigende Stahlpreise bei Bestellungen für das zweite Quartal dürften wegen der brummenden Industriekonjunktur ein Stück weit alternativlos sein. Der Warmbandpreis für den EU-Stahlmarkt in Südeuropa kletterte per 31. Januar 2017 auf 540-560 Euro je Tonne ab Stahlwerk - nach 530-545 Euro in der Woche zuvor, meldet Metalbulletin. Italiens Einkaufsmanager-Daten für die Industrie konnten ebenfalls überzeugen.
Weiterlesen: Steigende Stahlpreise für Februar 2018 erwartet
"Für das laufende Jahr erwartet die Bundesregierung eine weitere Expansion um 2,4 Prozent", prognostiziert das Wirtschaftsministerium. Damit ist Ministerin Zypries deutlich optimistischer als im Herbst, als sie für 2018 ein Wachstum von 1,9% veranschlagt hatte. 2017 hatte sich die Wirtschaftsleistung bereits um 2,2% erhöht.
Das Potenzialwachstum Deutschlands, also jene jährliche Wachstumsrate, die bei einer normalen Auslastung der Kapazitäten erreicht wird, liegt auch wegen der demographischen Entwicklung nur bei etwa 1,2%. Es kann und wird also nicht ewig so weitergehen mit dem kräftigen Wachstum. Die neue und alte Bundesregierung vermittelt nicht den Eindruck, als wolle sie sich darauf vorbereiten.
"Langfristigen OECD-Projektionen zufolge wird keines der großen Industrieländer in den kommenden Jahrzehnten wirtschaftlich so langsam wachsen wie Deutschland", strich Bundesbank-Chef Jens Weidmann gerade erst heraus.