Aktuelle Stahlpreise pro Tonne (1.000 kg) - Westeuropa/USA
Der Stahlpreis für Warmband in Westeuropa steht vor einer bedeutsamen Trendwende. Zum ersten Mal seit drei Monaten ist der 5 Millimeter dicke und 1200-1500 mm breite Stahl in Deutschland, Frankreich und Benelux wieder teurer geworden. Per 14. Mai 2018 kostete er 564 Euro je Tonne. Das waren 8 Euro mehr als am 23. April 2018 (Quelle: Steel Benchmarker).Zuvor hatte sich die Stahlpreisentwicklung ununterbrochen abwärts bewegt. Warmband sank zwischen Ende Februar und Ende April von 570 Euro auf 556 Euro. Befürchtungen auf Seiten einiger Stahlerzeuger, dass sich der Absturz intensiviert und verbreitert, dürften sich nicht bewahrheiten. Vielmehr stehen weitere Preiserhöhungen an.
Höhere Stahlpreise fallen aufgrund des hohen Auftragsbestands im Verarbeitenden Gewerbes und der guten Lage auf dem Bau auf fruchtbaren Boden. Hinzu kommt, dass die deutschen Stahlproduzenten das Angebot nur mit angezogener Handbremse steigern. Die Rohstahlproduktion stieg in den ersten drei Monaten lediglich um 0,3% auf 11,01 Millionen Tonnen, zeigen Daten von Worldsteel.
Welchen Einfluss die Stahlproduktion von warmgewalzten Erzeugnissen auf das Angebot und die Stahlpreise hat, lässt sich nicht analysieren, weil die Zahlen von der Wirtschaftsvereinigung Stahl der breiten Öffentlichkeit nicht länger zugänglich gemacht werden.
In den USA steht der Warmbandpreis kurz vor der 1.000-Dollar-Marke. Hintergrund ist eine kräftige Aufwärtsbewegung, die im Oktober 2017, also Monat bevor US-Präsident Trump die Stahlzölle einführte, bei 661 US-Dollar (562 Euro) begonnen hatte. US-Warmband kostete 972 US-Dollar (817 Euro) per 14. Mai 2018. Das waren 253 Euro je Tonne mehr als in Europa.