Stahlpreise und Stahlmarkt: Montag, 13. August 2018
Prognose: EU-Stahlpreise steigenDie große Kluft zwischen den EU-Stahlpreisen und denen der USA dürfte sich verringern. Von der EU-Kommission eingeführte Abschottungsinstrumente würden die Stahlimporte um fünf Millionen Tonnen (3%) verringern, rechnet die Investmentbank Jefferies vor. Dies dürfte steigende Stahlpreise bis Ende 2018 nach sich ziehen. In den USA stehe der Stahlpreis für Warmband hingegen vor einem Rückgang um 100 Dollar, zitiert Reuters eine Prognose von Alistair Ramsay, Research-Chef bei Metal Bulletin.
Stahlpreise und Stahlaktien sinken
Die Stahlpreise sinken derzeit im Lichte der türkischen Währungskrise. Der auf einer türkischen Schrottmischung basierende und an der Londoner Metallbörse (LME) gehandelte Schrottkontrakt sinkt auf 314 US-Dollar je Tonne. Das ist der tiefste Stand seit neun Monaten. US-Präsident Trump hat den Strafzoll auf Stahl aus der Türkei von 25% auf 50% verdoppelt. Die Neuregelung ist bereits heute in Kraft getreten. Der Betonstahlkontrakt (B500C) fällt mit 520 Dollar ebenfalls auf ein 9-Monatstief.
Man muss davon ausgehen, dass Wirtschaftsvereinigung Stahl als nächstes wegen den angehobenen US-Zöllen vor einer Umlenkung türkischen Stahls in die EU warnen wird. An der Börse sind die beiden größten deutschen Stahlproduzenten längst in Ungnade gefallen. Die Thyssenkrupp-Aktie verlor seit Jahresbeginn 15%, Anteilsscheine von Salzgitter 18%. Bei Thyssenkrupp tobt ein Machtkampf, Salzgitter hat mit seiner Umsatzentwicklung die Börsianer enttäuscht.