Stahlpreise und Stahlmarkt: Freitag, 21. September 2018
Zur Lage auf dem deutschen StahlmarktDie Nachfrage nach Bandstählen ist rege. Der Auftragseingang bei den Stahlproduzenten für das 4. Quartal sei überdurchschnittlich hoch, berichtet die Metallberatungsgesellschaft MEPS vom deutschen Stahlmarkt. Nachdem die Stahlproduzenten Ende Juli eine moderate Erhöhung der Verkaufspreise durchsetzen konnten, versuchten sie nun ein weiteres Mal an der Preisschraube zu drehen. Verfügbarer Importstahl sei nicht günstiger als in Deutschland hergestellter Stahl.
Industriekonjunktur merklich eingetrübt
Der deutsche Industriesektor hat im September 2018 weiter an Schwung verloren, zeigen neue Einkaufsmanager-Daten von IHS Markit. Vor allem beim Auftragseingang hapert es. Darüber hinaus macht den Unternehmen des Produzierenden Gewerbes höhere Einkaufskosten für Stahl und Energie zu schaffen.
Der Einkaufsmanagerindex für den Industriesektor sinkt mit 53,7 Punkte auf den tiefsten Stand seit zwei Jahren. Zum Vergleich: Im Dezember 2017 stand hier noch ein Wert von 63,3 Punkten. "Einen deutlichen Dämpfer erlitten die Geschäftsaussichten der Industrieunternehmen", resümiert der Experte Phil Smith von IHS Markit. Es ist damit zu rechnen, dass der PMI-Index bis Jahresende unter die Wachstumsschwelle 50 Punkten purzelt.
Zu viel Stahl - zu wenig Abnehmer?
Noch ist der Auftragsbestand der Industriefirmen hoch, es wird viel Stahl geordert. Dass kann sich aber rasch ändern. "Weil bei der aktuellen Auftragslage viele Stahlkunden aus Sorge vor Lieferengpässen Bestellungen doppelt und dreifach tätigten, könnte es bei einer konjunkturellen Abschwächung zu Stornierungen oder zu einer Streckung der Auslieferungen kommen", warnt Euwid Recycling und Entsorgung.