Stahlpreise und Stahlmarkt: Freitag, 5. Oktober 2018

Europäische Automobilkonzerne versuchten den Stahlpreis für feuerverzinkten Stahl (Hot-dip galvanised) zu drücken. Konkret gehe es um 50-70 Euro Preisnachlässe für Lieferungen in 2019, berichtet Argusmedia. Die Autokonzerne argumentierten, dass die Kostenbasis der Stahlwerke zurück auf dem Niveau von 2013 seien. Seinerzeit hatte feuerverzinkter Stahl um 530 Euro je Tonne gekostet. Dem hielten die Stahlproduzenten höhere Kosten für Eisenerz, Energie und einigen Legierungen entgegen.

Die Verhandlungen finden vor einem sich langsam eintrübenden Geschäftsausblick für die Automobilkonzerne statt. Aktuell ist das Produktionsniveau zwar noch hoch. Allerdings mehren sich die Anzeichen einer Verlangsamung. Das des RWI – Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung - hat gerade seine Wachstumsprognose für die deutsche Wirtschaft für das laufende Jahr von 2,2% auf 1,7% herabgesetzt. Die letzten Einkaufsmanager-Daten von IHS Markit zeigen eine deutlich verlangsamte Industriekonjunktur gegenüber Ende 2017/Anfang 2018.

In Anbetracht der Abkühlung in der Automobilindustrie versuchten die Stahl-Service-Center den Stahlpreis für feuerverzinkten Stahl zu senken, was ihnen auf teilweise gelang, berichtet Argusmedia. So sank der Stahlpreis für den vor Korrosion (Rost) geschützten Stahl auf 560-570 Euro je Tonne ab Stahlwerk Ruhrgebiet, und damit unter die von den Stahlwerken kalkulierten Preisspanne für das 4. Quartal 2018 von 580-600 Euro je Tonne.

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