Stahlpreise und Stahlmarkt: Montag, 22. Oktober 2018

Thyssenkrupp muss wegen niedrigen Pegelständen des Rheins seine Stahlproduktion drosseln. Das Duisburger Stahlwerk erhalte nicht mehr ausreichend Rohstoffe, teilt der Konzern mit. Die Einschränkungen dürften die Ergebnisse von Thyssenkrupp deutlich belasten, zitiert die Rheinische Post den Stahlexperten Seth Rosenfeld von der Bank Jefferies.

Deutschland größter Stahlkonzern kämpft bereits mit einer schwachen Stahlpreisentwicklung. Nachdem die EU-Kommission im Sommer den Stahlmarkt mittels so genannter Schutzklauselmaßnahmen abschottet, prognostizieren unzählige Experten einen Anstieg der Stahlpreise für das 4. Quartal 2018, zumal Auftragsbestand und Produktion im Verarbeitenden Gewerbe nach wie vor hoch sind.

Tatsächlich sind die Warmbandpreise aktuell mit 540-560 Euro je Tonne weit von der 600-Euro-Marke entfernt. Hinzu kommen steigende Rohstoffpreise. Eisenerz mit einem Gehalt von 62% klettert auf knapp 74 US-Dollar - den höchsten Stand seit März 2018. Auch Stahlschrottpreise und Kohlepreise zieht es nordwärts.

Weiterlesen: Stahlkochen wird teurer

Die Einengung der Metall-Spreads, der Differenz zwischen Stahl-Verkaufspreisen und den Input-Kosten für Eisenerz, Stahlschrott und Kohle, spiegelt sich bereits im Aktienkurs von Thyssenkrupp wider. Die Papiere werden bei 19,34 Euro gehandelt. Ende Juli 2018, als die EU-Kommission Schutzklauselmaßnahmen verhängte, waren sie bei 23,45 Euro.