Stahlpreise und Stahlmarkt: Donnerstag, 1. November 2018

Stahlproduzenten haben gut verdient
Die deutsche Stahlindustrie hat 37,54 Millionen Tonnen warmgewalzte Erzeugnisse zwischen Januar und September 2018 produziert. Das waren 2,7 Prozent mehr als zwischen Januar und September 2017, meldet die Wirtschaftsvereinigung Stahl.

Neben der höheren Verkaufsmenge kam den Produzenten der Anstieg des Warmbandpreises entgegen. Der lag in Westeuropa laut Preisermittlungen von Steel Benchmarker in den ersten neuen Monaten des laufenden Jahres im Schnitt bei 554 Euro je Tonne. In der ersten neun Monaten des letzten Jahres waren es 534 Euro.

2018 kommen Unternehmen wie Thyssenkrupp, Salzgitter und ArcelorMittal in damit grob überschlagen auf einen Umsatz bei warmgewalzten Erzeugnissen von 20,8 Milliarden Euro. Das entspricht einer Umsatzsteigerung von knapp 7%. In den ersten neuen Monaten 2017 waren es etwa 19,5 Milliarden Euro.

Mehr Stahlexporte dank weichem Euro
In den USA stabilisiert sich der Stahlpreis für warmgewalzten Stahl bei 839 US-Dollar je Short Tonne. Zum aktuellen Euro-Wechselkurs von 1,13 US-Dollar ergibt sich ein Stahlpreis von 818 Euro je Tonne (1.000 kg). Der US-Stahlmarkt akzeptiere langsam höhere Stahlpreise, allerdings seien die Käufer in keiner Eile, berichtet Argusmedia.

Für europäische Stahlproduzenten ist der US-Stahlmarkt trotz Stahlzöllen interessant. In Westeuropa erlösen sie für Warmband aktuell lediglich 540 Euro. Rechnet man 25% US-Strafzoll hinzu, ergibt das einen Exportpreis für den US-Markt ohne Frachtkosten von 675 Euro. Europäische Stahlproduzenten könnten ihre US-Wettbewerber damit auf deren heimischen Markt um etwa 100 Euro je Tonne unterbieten.