Stahlpreise und Stahlmarkt: Mittwoch, 7. August 2019
Die Stahlproduzenten blicken mit Sorge auf ihre Absatzchancen in der Automobilindustrie. "Nicht zuletzt wegen des schlechten Ausblicks in der Automobilindustrie sanken die Geschäftsaussichten binnen Jahresfrist in der Industrie im Juli auf den tiefsten Wert seit Ende 2012", heißt es im aktuellen Einkaufsmanager-Bericht vom Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik (BME) und IHS Markit.Hohe Lagerbestände der Automobilzulieferer seien eine Belastung für den nordwesteuropäischen Warmband-Stahlmarkt, berichtet Argus. Die Automobilzulieferer seien zwar mit ihren Warmband-Lagerbeständen zufrieden. Ihre Lagerbestände an Fertigprodukten sei aber zu hoch. Darüber hinaus hätten Stahl-Lageristen Schwierigkeiten Ersatzabnehmer für Material zu finden, dass ursprünglich für die Automobilindustrie gedacht war.
"Die Einkaufspreise legten insgesamt mit der niedrigsten Rate seit knapp drei Jahren zu. Ausschlaggebend hierfür war der beschleunigte Rückgang der Einkaufspreise für Rohstoffe und Einzelteile in der Industrie. In der Industrie wurden die Verkaufspreise wegen des scharfen Wettbewerbs erstmals seit knapp drei Jahren wieder reduziert", steht im Einkaufsmanager-Bericht.
Das deutet daraufhin, dass die Stahlproduzenten bei künftigen Verhandlungen mit der Automobilindustrie auf Granit beißen werden. Der Preis für Eisenerz mit einem Gehalt von 62% sank in den letzten vier Wochen von 126 US-Dollar auf 98 Dollar je Tonne. Dies zusammen mit den fallenden Verkaufspreisen spricht dafür, dass der Warmbandpreis trotz des jüngsten Anstiegs weiter sinken wird.