Stahlpreise und Stahlmarkt: Montag, 9. September 2019

Entwicklung Stahlpreis warmgewalzter Stahl in Euro je Tonne (1.000 kg) grafisch dargestellt

Obwohl die EU-Kommission Stahlimporteuren mit einer Quotenregelung für die Türkei Knüppel zwischen die Beine wirft, fallen die Stahlpreise weiter. Warmgewalzter Stahl aus Deutschland, Frankreich und Benelux kostete zuletzt 462 Euro je Tonne ab Werk. Das ist der niedrigste Stand seitdem man die mit der Preiserhebungen des a im November 2018 begonnen habe, meldet Argus.

Die in der EU ansässigen Käufer von importiertem Warmband würden sich von der Türkei abwenden und sich stärker Indien, Serbien und Kroatien zuwenden, berichtet Fastmarkets. Für den Zeitraum April bis Juni 2019 hat die EU-Kommission erlaubt 2,05 Millionen Tonnen Warmband aus dem Ausland zu importieren. 0,75 Millionen Tonnen kamen aus der Türkei. Das waren 37%.

Ab 1. Oktober 2019 gilt eine neue Regelung, wonach maximal 30% der Warmband-Importe aus einem Land kommen dürfen. Dahinter dürfte die Stahllobby stecken. Sie will es Importeuren schwerer machen. Es bedarf eines gewissen Aufwands auf Lieferanten aus anderen Länder umzusteigen, zumal es bereits Sonderzölle für Warmbandimporte aus Russland, der Ukraine, dem Iran und natürlich China gibt.

Möglicherweise setzt die Stahllobby darauf, dass der ein oder andere Importeur scheut sich neue Geschäftspartner in einem anderen Land zu suchen und stattdessen seinen Bedarf in der EU deckt.

Oft lohnt sich der Stahlimport ohnehin nicht, wie ein Blick auf den italienischen Markt zeigt. Dort kostet Warmband der heimischen Stahlproduzenten aktuell 441 Euro. Italienische Stahl-Service-Center zahlen für kleinere Bestellung aus Indien 440-445 Euro cfr. Damit ist indisches Warmband auch mit Blick auf die längeren Lieferzeiten nicht wettbewerbsfähig.