
In den Sommermonaten hatten viele Marktteilnehmer über eine Erholung der Stahlpreise spekuliert. Dazu kam es aber nicht. Der Stahlmarkt bleibt schwach. Entsprechend gering ist die Nachfrage nach Stahlschrott. An der Londoner Metallbörse (LME) sinkt der Kontrakt, der die Preisentwicklung von homogenen Eisen- und Stahlschrott (Heavy Melting Steel, HMS 1/2) abbildet, auf eine Tiefstmarke bei 241 US-Dollar (218 Euro).
Zwar haben sich die Konjunkturerwartungen im September überraschend deutlich verbessert. Aber: "Die Zunahme der ZEW-Konjunkturerwartungen bedeutet keine Entwarnung bezüglich der Entwicklung der deutschen Wirtschaft im kommenden halben Jahr. Die Aussichten bleiben weiterhin negativ", so der Chef des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW), Achim Wambach.
Stahlhändler und Service-Center bestätigen diesen Eindruck. Sie würden nach wie vor ihre Lagerbestände verringern, weil sie der Meinung seien, sich künftig zu noch niedrigeren Stahlpreisen eindecken zu könnten. Stahlproduzenten sprächen von einer weiterhin "eingetrübten Nachfrage", meldet Argus.