Überraschendes Auftragsplus in deutscher Industrie

Stahlproduzenten haben eine gute Gelegenheit die Verkaufspreise anzuheben. Hintergrund ist ein überraschend deutliches Auftragsplus in der deutschen Industrie und der sich abzeichnende Ausstieg ArcelorMittals aus dem italienischen Stahlwerk Ilva. "Europäische Stahlhersteller, Händler und Walzwerke bereiten sich auf Preiserhöhungen vor", meldet Argus

"Aus dem Verlauf der Ordereingänge im Verarbeitenden Gewerbe ergibt sich eine eher günstige Ausgangsposition für das Jahresschlussquartal", kommentiert das Wirtschaftsministerium den deutlich über den Erwartungen liegenden Auftragseingang. Die Unternehmen des Verarbeitenden Gewerbes haben im September 1,3% mehr Bestellungen an Land gezogen. Des Weiteren fiel der Rückgang im August nicht so stark aus wie ursprünglich gemeldet.

ArclorMittal will den vor einem Jahr vollzogenen Kauf des riesigen Stahlwerks Ilva rückgängig machen. Als Grund nennt der Konzern eine geänderte italienische Umweltgesetzgebung. Einige Marktbeobachter wenden ein, es handele sich um einen Vorwand. ArcelorMittal hat bereits an seinen Standorten in Polen, Spanien und Deutschland (Bremen) Hochöfen abgeschaltet. In Dünkirchen und Eisenhüttenstadt wurde der Stahlausstoß gedrosselt.

"Berichten zufolge steht ein führender europäischer Stahlhersteller kurz davor, eine Preiserhöhung für Walzstähle um 40 EUR / t anzukündigen", berichtet Argus. Der Stahlpreis für Warmband in Deutschland, Frankreich und Benelux lag bei 415 Euro je Tonne per 5. November 2019. In Italien kostete es 385 Euro ab Werk.


ErzeugnisSorteStahlpreisChangeDatumQuelle
BetonstahlB500C419,50 USD+4 USD05.11.LME
StahlschrottHMS 80:20265 USD+1,50 USD05.11.LME
WarmbandUSA545 USD-1 USD05.11.LME
WarmbandChina432 USD+6 USD05.11.LME
BetonstahlChina3.398 Yuan+23 Yuan05.11.SHFE
WarmbandChina3.358 Yuan+10 Yuan05.11.SHFE
WarmbandUSA502 USD+/-005.11.CME