Flacherzeugnisse mit höherem Abgabedruck als Langerzeugnisse

20.09.21

Flacherzeugnisse mit höherem Abgabedruck als Langerzeugnisse

Deutsche Stahlhändler haben sich im Lichte eines Betonstahlpreises von 880-900 Euro je Tonne in der Türkei eingedeckt. Dort lag der Verkaufspreis per 16. September bei 667,50 US-Dollar (568 Euro) fob, meldet Platts.

Für das vierte Quartal 2021 bestellte Deutschland 26.000 Tonnen. Ein Teil wird unter die türkische Quote fallen. Gemäß den EU-Schutzklauselmaßnahmen darf die Türkei im 4. Quartal 2021 knapp 62.000 Tonnen sonderzollfrei in die EU exportieren.

Weil französische, rumänische und bulgarische Händler ebenfalls den preisgünstigeren Stahl aus der Türkei geordert haben, lägen bereits Bestellungen von 104.000 Tonnen vor, berichtet Argus.

Die deutschen Käufer werden daher auf einen Teil ihrer 26.000 Tonnen 50-60 Euro je Tonne Importzoll bezahlen müssen. Sie kommen damit aber immer noch besser weg als bei einer Beschaffung in der EU.

Hintergrund: Die gute Stahlnachfrage und lange Lieferzeiten helfen den Betonstahlproduzenten im Norden Europas die Verkaufspreise stabil zu halten.

Fällt der Warmbandpreis unter 1000 Euro?

Bei Flacherzeugnissen stellt sich die Lage aus Käufersicht besser da. Warmband-Produzenten hätten Material, das sie nicht an die Automobilindustrie liefern konnten, zu kleineren Mengen und niedrigeren Preisen verkauft, berichtet Fastmarkets.

Der Stahlpreis für nordwesteuropäisches Warmband könnte in dieser Woche unter die 1000-Euro-Marke fallen. Die Automobilhersteller benötigen wegen des unverminderten Halbleitermangels weniger Stahl als gedacht.

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