Stahlpreis Ausblick: Warmband steigt - Betonstahl stärker

Stahlhersteller pochen auf höhere Verkaufspreise für warmgewalzten Stahl. Hintergrund sind gestiegene Produktionskosten. Neben den Strom- und Gaspreisen machen Warmband-Produzenten hohe Rohstoffpreise und Transportkosten geltend.

Seit Beginn des 4. Quartals 2021 gibt es einen leichten Aufwärtstrend bei der Stahlpreisentwicklung für Warmband. Der an der Londoner Metallbörse (LME) gehandelte nordwesteuropäische Kontrakt kletterte von 1.092 US-Dollar (943 Euro) auf 1.122 Dollar (968 Euro) je Tonne.

Der Warmbandpreis in Europa hätte bereits einen Boden erreicht und werde demnächst beginnen zu steigen, zitiert Fastmarkets einen Marktteilnehmer. Viel Aufwärtspotenzial gebe es nicht, sagen Kritiker. Sie verweisen auf das gegenüber dem Sommer deutlich erhöhte Angebot.

"Die Lieferzeiten der Stahlhersteller werden kürzer. Material, das zunächst für die Automobilhersteller bestimmt war, wird auf den Spotmarkt umgeleitet. Darüber hinaus sind die Stahlimporte im Jahr 2021 stark gestiegen", erläutert die Metallberatungsgesellschaft MEPS.

Im Verarbeitenden Gewerbe hat sich die Stimmung im Oktober erneut verschlechtert. Der ifo-Geschäftsklimaindex sank den vierten Monat hintereinander. Anders auf dem Bau: Hier kam es zur sechsten Verbesserung in Folge.

Etwa 35% des Stahlverbrauchs in Europa geht auf das Konto des Baugewerbe. Der Stahlpreis für Betonstahl aus nordeuropäischer Produktion kletterte laut Fastmarkets in der letzten Woche um 10-15 Euro auf 790-815 Euro je Tonne. In Südeuropa ging es von 730-750 Euro auf 745-760 Euro nach oben.

Überdies sprechen die gestiegenen Stahlschrottpreise für einen stärkeren Anstieg der Betonstahlpreise.

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