Stahlpreise und Stahlmarkt im Februar 2022
Noch zieht sich durch den europäischen Stahlmarkt eiserner Preisvorhang. Im Westen sind die Stahlpreise für Warmband deutlich höher. Es geht Richtung 1.000 Euro je Tonne. Stahlhersteller aus Polen, Ungarn, Tschechien und der Slowakei (Visegrad) wollen mit Preiserhöhungen nachziehen. Auch werden Warmband-Importe aus der Türkei und Indien teurer.
Region | Stahlpreis | Datum | Quelle |
---|---|---|---|
Westeuropa | 906 EUR | 28.01.22 | Argus |
Ex-works Ruhr | 925 EUR | 25.01.22 | Platts |
Italien | 830 EUR | 25.01.22 | Platts |
930-960 Euro je Tonne ex-works Ruhr ist laut einem Händler das, was aktuell bezahlt wird. Stahlhersteller aus dem Osten böten hingegen Warmband deutlich unter 900 Euro ex-works Ruhr an, hat Platts von einem Branchenexperten erfahren. Selbst hat das Portal einen Spotmarktpreis von 925 Euro ex-works Ruhr ermittelt.
"Europas größter Stahlhersteller ArcelorMittal hat sein Angebotspreis für warmgewalzte Coils (HRC) in Nordeuropa um 30 Euro auf 970 Euro erhöht", meldet Argus. Das waren 15 Euro weniger als erwartet.
Zwar sind die zwischen den Stahlherstellern und der Automobilindustrie ausgehandelten Stahlpreise vertraulich. Es ist allerdings bekannt, dass die Flachstahl-Belieferungspreise für 2022 um 500 Euro über denen für 2021 liegen.
Hersteller drehen an Preisschraube
"Diese neuen Werte werden wahrscheinlich als Benchmark für zukünftige Spotmarktpreise verwendet", erwartet die Metallberatungsgesellschaft MEPS. Kleinere Händler und Hersteller aus Nordeuropa und Visegrad hätten inzwischen ihre tiefen Stahlpreise zurückgezogen. Sie beabsichtigten nach der Preiserhöhung von ArcelorMittal mit höheren Stahlpreisen zurück zu kommen, berichtet Argus.
Untersützung für steigende Flachstahlpreise kommt vom internationalen Markt. Türkische Stahlhersteller erhöhten ihren Exportpreis für Warmband auf 900 US-Dollar (796 Euro) fob. Indische Warmbandproduzenten haben laut Fastmarkets ein Anstieg ihres Exportpreises um 30-40 Dollar durchgesetzt.