Preisrally bringt Stahlkäufer in Zugzwang
In der Erwartung, dass eingeschränkte Stahlimporte die Nachfrageschwäche ausgleichen, steigt der Warmbandpreis binnen einer Woche auf 585 Euro je Tonne (+25 Euro). Untermauert wird der Anstieg von höheren Preisforderungen der Stahlwerke.
"In die EU kommender Importstahl sei bereits dabei sich zu reduzieren", meldet Argus. Der CO₂-Grenzausgleichsmechanismus und mögliche weitere Importbeschränkungen führten dazu, dass die Forward-Preise über dem aktuellen Spotpreis für Warmband lägen (steigende Terminmarktkurve).
Warmbandkäufe für Oktober 2025 finden zu Preisen von 605 Euro statt, für Januar 2026 zu 630 Euro. 🔗Vgl.: North European Hot-Rolled Coil Steel Argus Futures, Barcharts
Laut McCloskey wurden Warmbandtransaktionen zum Ende der letzten Woche zu 580-590 Euro abgewickelt. Dies sei ein preistreibendes Signal für den Inlandsmarkt, der bislang unter einer Kombination aus schwacher Nachfrage und aggressiver Importdurchdringung gelitten habe.
Mit dem deutlichen Anstieg des Spotpreises tritt das ein, wovor Käufer argwöhnten: Ein noch in der Sommerferienzeit beginnender Aufwärtstrend bei der Stahlpreisentwicklung für Warmband. Dass der Spotpreis Platz nach oben hat, war jedoch absehbar.
Der Terminmarktkontrakt* durchläuft nach seinem steilen Anstieg aktuell einen leichten Rückgang. Die Preisentwicklung fällt auf die Trendlinie, wo sie charttechnische Unterstützung erfährt.
Am wahrscheinlichsten ist, dass es noch gut zwei Wochen seitwärts oder leicht nach unten geht, bevor es zu einem zweiten, steilen Anstieg kommt.
*Um langfristige Preisentwicklungen besser analysieren zu können, greift man auf sogenannte kontinuierliche Terminkontrakte zurück. Dabei werden die einzelnen Monatskontrakte automatisch miteinander verbunden, sodass ein durchgehender Preisverlauf ohne Lücken entsteht.