Um bis zu 65 Euro wurde warmgewalzter Stahl aus europäischen Hochöfen in den letzten beiden Wochen günstiger. Aktuell liegt der Warmbandpreis am Spotmarkt bei 1.365 Euro je Tonne ex-works Ruhr. Stahlhersteller hätten von den rerkordhohen Preisen Abstand genommen, als sich die Käufer diesen erfolgreich wiedersetzten, beobachtet Platts.

Der jüngste Preisrückgang ist ein Indiz dafür, dass warmgewalzter Stahl am Ende des 1. Quartals 2022 bei 1.413 Euro ein Rekord und zugleich ein Plateau erreicht hat. “Die Preise für europäisches Warmband waren stabil bzw. etwas tiefer am 11. April”, berichtet Fastmarkets vom Spotmarkt.

Auf große Preisrückgänge wartet man bisher vergeblich. Die Stahlnachfrage war bereits vor zwei Wochen äußerst dünn. Daran hat sich nichts geändert. Neu ist Gegenwind für die immer noch sehr hohen Stahlpreise wegen Importen. Günstigerer Importstahl habe den europäischen Spotmarktpreise laut Fastmarkets Wind aus den Segeln genommen.

In Südeuropa geht's schneller bergab

Das zu preissicherungszwecken (Hedging) am Terminmarkt gehandelte Warmband für die Region Nordwesteuropa sinkt deutlich rascher. Der Kontrakt für Mai 2022 notiert aktuell bei 1.275 Euro – nach 1.575 Euro am 23. März. Für den weiter in die Zukunft reichenden Kontrakt Juni 2022 einigen sich die Hedging-Akteure auf einen Preis von 1.300 Euro.

Am Spotmarkt gibt der günstigste Stahlhersteller Warmband aktuell an Distributoren für 1.350 Euro ab, meldet Platts. In Südeuropa liegt die tiefste Verkaufspreisforderung eines Stahlherstellers bei 1.280 Euro. Vor dem Ausbruch des Ukraine-Kriegs hatten die durchschnittlichen Verkaufspreise bei 980 Euro (Nordeuropa) und 920 Euro (Südeuropa) gelegen.