Die Betonstahlpreise treten auf der Stelle. Das darf allerdings nicht darüber hinwegtäuschen: Es ist Abwärtspotenzial vorhanden. "Ich denke, die Preise werden um weitere 50 € fallen, bevor die Untergrenze erreicht." Diese Stahlpreis Prognose für das 2. Halbjahr 2022 trifft ein deutscher Händler gegenüber Kallanish.

Bestrebungen der Stahlhersteller nach der Ferienzeit eine Normalisierung der Stahlpreisentwicklung herbeizuführen, erhalten einen Dämpfer. Ihren Kunden steht laut ifo-Institut bis 2023 Materialmangel ins Haus.

Am Stahlmarkt haben die Käufer das Kommando: Sie wollen tiefere Stahlpreise, und so sinkt der Warmbandpreis auf 855 Euro je Tonne frei Werk Ruhr. Stahlhersteller reagieren mit weiteren Preisnachlässen und schalten Hochöfen ab.

Der Schrotthandel blickt mit Sorgenfalten auf der Stirn ins 2. Halbjahr 2022. Ein Preisrückschlag bei Stahlschrott von über 100 Euro je Tonne beschwört schwerere Zeiten für die Branche herauf.

Abnehmer von Baustählen atmen auf: Der Betonstahlpreis fällt 83 Euro auf 1.025 Euro je Tonne. Es ist der stärkste Rückgang der Betonstahlpreisentwicklung im 2. Quartal 2022. Der Pfeil zeigt für die kommenden Woche nach unten.

Europas größter Stahlhersteller schaltet den nächsten Hochofen ab, während der Stahlpreis für Warmbreitband seine Talfahrt auf 870 Euro je Tonne frei Werk Ruhr fortsetzt. Bis zur Schmerzgrenze sind es noch 50 Euro. Dann kann Warmband über die Hochofenroute nicht mehr kostendeckend produziert werden.

Sinkende Stahlpreise stehen dem höchsten Tarifabschluss in der Stahlindustrie seit 30 Jahren nicht im Weg. Während sich die Tarifparteien auf 6,5% mehr Geld für die Beschäftigten verständigen, sinkt der Stahlpreis für Warmbreitband auf 875 Euro je Tonne. Das ist der tiefste Stand in diesem Jahr. Noch sind die Kassen der Stahlhersteller gut gefüllt.

Betonstahlhersteller weigern sich Kunden Preisabschläge einzuräumen, und so stagniert der Stahlpreis für Betonstahl bei 1.108 Euro je Tonne. Aufgrund der anhaltend schwachen Nachfrage wären tiefere Preise möglich, sogar in Deutschland.

RegionStahlpreis1 WocheDatumQuelle
Ex-works Ruhr935 €-15 €13.06.22Platts
Italien870 €-20 €13.06.22Platts

"Jeder versucht herauszufinden, ob die Preise nahe am Tiefpunkt sind oder nicht. Die Meinung der Marktteilnehmer sei diesbezüglich gleichmäßig gespalten", äußert sich ein Händler gegenüber Platts.

Der Stahlpreis für Warmbreitband setzt seine Talfahrt fort, und so fällt der Spotpreis ex-works Ruhr auf 940 Euro je Tonne. Das ist zwar der tiefste Stand seit Januar 2022. Es ist weiterer Abwärtsspielraum vorhanden. Die einst großen Stahlabnehmer der Automobilindustrie werden Randfiguren.

Die Stahlpreise in Deutschland werden laut Stahlherstellern, Händlern und Endabnehmern im Juni sinken. Einhellige Meinung: Die Stahlnachfrage kommt nicht auf die Beine.

Der Stahlpreis für Betonstahl aus nordeuropäischen Hochöfen sinkt auf 1.080-1.165 Euro je Tonne. Das ist deutlich weniger gegenüber dem 1. Juni 2022, als Fastmarkets die Spanne für die Betonstahlpreise auf 1.200-1.215 Euro festlegte.

Einer unvermindert hohen Stahlmenge fehlen Käufer, und so sinkt der Warmbandpreis auf 950 Euro je Tonne. Die Nachfrageseite schwächelt wegen vollen Lagern der Stahlabnehmer und eingetrübten Geschäftserwartungen. Wann ziehen die Stahlhersteller die Reißleine und verringern die Produktion?

Sinkende Stahlpreise bleiben nach Pfingsten allgegenwärtig, und so purzelt der Warmbandpreis auf 970 Euro je Tonne. Eine "anhaltend schwache Nachfrage" drücke die europäischen Warmbandpreise weiter nach unten, meldet Fastmarkets.

Weil die Stahlpreise zügig sinken, schauen Stahlhersteller in die Röhre. Warmband kostete 975 Euro je Tonne ex-works Ruhr per 1. Juni 2022. Das waren 450 Euro (-32%) weniger als vor zweieinhalb Monaten. Der Salzgitter-Konzern lamentiert.

Der Betonstahlpreis ist am 1. Juni 2022 leicht gesunken. In Nordeuropa hergestellter Betonstahl (B500A, B500B, B500C) kostete 1.200-1.215 Euro je Tonne. In der Vorwoche hatte die Preisspanne bei 1.200-1.240 Euro gelegen.

Die Stahlpreise für europäische Flacherzeugnisse werden im Juni 2022 aufhören zu fallen, erwartet Metinvest Westeuropa-Chef Roberto Re. Zum einen komme die Stahlnachfrage wieder auf die Beine. Zum anderen sei wegen hohen Gas- und Strompreisen die rote Linie für die Stahlhersteller bald erreicht.