Auf der Suche nach guten Betonstahlpreisen werden deutsche Käufer in Polen fündig. Dort ist Betonstahl um mehr als 200 Euro je Tonne günstiger. Jedoch scheitern Großbestellungen an der Furcht vor einem plötzlichen Anstieg der Energiekosten.
"Es gibt einen ziemlich großen Unterschied zwischen polnischen und deutschen Betonstahlpreisen, weshalb Käufer in Deutschland Interesse zeigen in Polen zu bestellen", erfährt Fastmarkets von einem Marktteilnehmer.
Polnische Hersteller erhöhten zuletzt die Verkaufspreise für Betonstahl von 3.850 Zloty (820 Euro) je Tonne auf 4.000 Zloty (840 Euro). Das Preisniveau ist weiterhin merklich tiefer als in Deutschland, wo Betonstahlabnehmer im Schnitt 1.040 Euro bezahlen.
In Südeuropa sei die Nachfrage für Langerzeugnisse "solide", heißt es aus Marktkreisen. Die italienischen Betonstahlpreise steigen von 830-880 Euro auf 860-880 Euro. Spanien verzeichnete eine Zunahme um 20 Euro auf 780-800 Euro.
Der durchschnittliche Spotpreis für Betonstahl aus nordeuropäischer Herstellung sank von 1.350 Euro Ende April auf rund 1.000 Euro Anfang Juli. Die Normalisierung der Betonstahlpreisentwicklung nach dem kriegsbedingten steilen Anstieg gilt inzwischen als beendet.
Der an der Londoner Metallbörse (LME) gehandelte türkische Betonstahlkontrakt erhöhte sich in der zweiten Julihälfte von 795 US-Dollar auf 832 Dollar (+4,7%).
Die Unsicherheit über eine etwaige Energieknappheit im 4. Quartal 2022 zwinge die Betonstahlhersteller zu Preiserhöhungen, berichtet Fastmarkets. Einige Hersteller fürchteten einen plötzlichen Anstieg der Energiekosten so sehr, dass sie momentan keine großen Bestellungen annähmen.
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