Die Stahlschrottpreise sind inmitten einer turbulenten Preisentwicklung: Es geht hin und her: Einem plötzlichen Anstieg zu Beginn des 2. Halbjahres folgte ein Rückgang. Schrotthändler erwarten höhere Verkaufspreise, müssen sich aber gedulden.

Auf dem norddeutschen Markt haben die Stahlhersteller die Schrottpreise im Juli um 50-80 Euro gedrückt. Im süddeutschen Raum erreichten die Abschläge 100 Euro und mehr. 

Der internationale Stahlschrottpreis¹ sank von 411 US-Dollar am 7. Juli auf 350 Dollar je Tonne am 28. Juli.

"Wir sind nicht im Markt, als wir für August höhere Niveaus erwarten", zitiert Platts einen Schrottverkäufer. Die Nachfrage von Stahlschrott werde bald das Angebot übersteigen, ist er sich sicher.

In die gleiche Kerbe schlagen die Rohstoffexperten der Deutschen Industriebank (IKB): "Die Schrottpreise dürften im Juli eine Bodenbildung erfahren."

Von Ende Juni bis Anfang Juli war der Stahlschrottpreis überraschend um 70-80 Dollar nach oben geklettert. Stahlhersteller sträubten sich jedoch das in den monatlichen Verhandlungen mit den Schrotthändlern einfließen zu lassen.

Ausblick

Bei den Stahlschrottpreise werde es im August zwar weiterhin hoch und runter gehen, insgesamt werden die Preise aber recht stabil bleiben, erwartet ein Marktteilnehmer. Hintergrund sei die saisonal bedingte, geringere Stahlerzeugung.

Der an der Londoner Metallbörese (LME) gehandelte Stahlschrottkontrakt hat sich nach einer dreiwöchiger Talfahrt zuletzt bei 340-350 Dollar befestigt.

¹Exportpreis Türkei für homogenen Eisen- und Stahlschrott (Heavy Melting Steel, HMS 1/2) cfr