Die Stahlpreise für Warmband finden Anfang Dezember bei 610-625 Euro je Tonne einen Boden. In Deutschland und Frankreich kostet Warmband am Sportmarkt 612 Euro per 30. November, meldet Steel Benchmarker. Die Stahlschrottpreise könnten nach langer Durststrecke vor einem merklichen Anstieg stehen.

"Wir haben diese und letzte Woche mehr verkauft als in den letzten drei Monaten", informiert ein Stahlhersteller den Branchendienst Platts. Es dürfte zwar noch zu früh sein auf einen Anstieg der Stahlpreise zu setzen. Die Untergrenze scheine aber erreicht, so der Insider.

In Italien konnten Flachstahlhersteller eine Preiserhöhung um 20 Euro auf 610-630 Euro durchsetzen. Überdies gibt es laut Berichten eine "gewisse Schwäche" der osteuropäischen Stahlmärkte. Sie führe dazu, dass weniger Stahl aus dieser Region auf dem nordeuropäischen Kernmarkt landet.

Auf der Käuferseite ist man vorsichtiger. Dahinter, dass sich eine steigende Anzahl von Insidern der Stahlhersteller zu Wort melden, kann natürlich Kalkül stecken. Hier will man möglicherweise ein Ende der seit Ende März 2022 andauernden Talfahrt herbeireden.

In Nordeuropa wollten die Hersteller weiterhin hohe Mengen loswerden und es gebe Berichte über "aggressive Preise", meldet Kallanish. Überdies bestehe die Gefahr, dass italienische und nordeuropäische Stahlhersteller die Stahlpreise zu rasch anheben werden, so dass der Warmbandmarkt wieder ins  Stocken gerate.

Stahlschrott

In Deutschland sank der Neuschrottpreis im November den dritten Monat in Folge. Der Lagerverkaufspreis für Stahlschrott der Sorte 2/8 lag im Schnitt bei 330,60 Euro je Tonne – nach 346,00 Euro im Oktober.

Türkische Schrottabnehmer mussten im November zu stets steigenden internationalen Stahlschrottpreisen kaufen. Der an der Londoner Metallbörse (LME) gehandelte Kontrakt für  für homogenen Eisen- und Stahlschrott (Heavy Melting Steel, HMS 1/2) erhöhte sich von 355 US-Dollar auf 378 Dollar.

Die internationalen Stahlschrottpreise, welche die Stahlpreise für sämtliche Langerzeugnisse wie Betonstahl etc. beeinflussen, waren im Oktober und Anfang November weitgehend stabil geblieben. Sollte sich der Aufwärtstrend der letzten Wochen festigen, wäre das Tief im Neuschrottpreis mit 330,60 Euro drin.

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