Stahlpreis Prognose Juli 2023: Es geht aufwärts

13.07.23

Stahlpreis Prognose Juli 2023: Es geht aufwärts

Die Stahlpreise in Deutschland werden laut Stahlherstellern und Händlern im Juli steigen. Die Lage hat sich im Juli gegenüber Juni merklich verbessert, zeigt eine Umfrage von Platts.

Westeuropäisches Warmband kostete per 10. Juni 677 Euro je Tonne. Das waren 3 Euro mehr bei der von Steel Benchmarker erhobenen Stahlpreisentwicklung als vor zwei Wochen. Im 2-Monatsvergleich steht ein Minus von 16%. Anfang Mai hatte Warmband 803 Euro gekostet.

Auch für den an der Londoner Metallbörse (LME) gehandelten nordwesteuropäische Warmbandkontrakt geht es leicht nach oben. Er steigt auf 723 US-Dollar (663 Euro) – nach 710 Dollar (651 Euro) in der Vorwoche.

"Die Stahlpreise für Warmband blieben in ganz Europa angesichts eines schwachen Handels weitgehend stabil", meldet Fastmarkets. Marktteilnehmer rechneten bis September mit einer Erholung der Preise.

Juli bis September

Insbesondere die Stahlhersteller sind wesentlich optimistischer als noch vor einem Monat. "Der Index für die Stimmung der Hersteller lag bei rund 50 Punkten, verglichen mit einem Juni-Index von 20 Punkten", berichtet Platts.

Händler und Distributoren zeigen sich zwar ebenfalls zuversichtlich steigende Stahlpreise bei ihren Kunden durchzusetzen. Sie sind allerdings zurückhaltender, was in einem Indexanstieg um 8 Zähler auf 42 Punkte zum Ausdruck kommt.

Stahlpreis Diagramm 2022 - Stahl Prognose 2023

Langstahl

Hersteller von Baustählen rechnen trotz der weiterhin schwachen Nachfrage für ihre Erzeugnisse mit Preisanstiegen.

"Die Preise haben ihren Tiefpunkt erreicht", meint ein Hersteller. Selbst wenn die Stahlschrottpreise um 5-10 Euro je Tonne sinken sollen, würde das nicht zu einem Preisrückgang führen.

Zum Thema: Fe-Schrottpreise und Schrottmarkt im Juni 2023

Betonstahl hat sich mit dem Beginn der zweiten Jahreshälfte leicht verteuert. Der Spotpreis für Nordwesteuropa stieg von 570 Euro am 28. Juni auf 580 Euro am 5. Juli. (Preise ab Werk zuzüglich Lieferkosten).

Die Abnehmer von Baustählen kaufen derzeit nur das, was sie verbrauchen bzw. weiterverarbeiten. Ein Trend hin zu Lageraufstockungen, die einen merklichen Anstieg der Betonstahlpreise herbeiführen würde, ist nicht erkennbar.

Indes lassen Langstahlhersteller nichts unversucht: Sie probieren mit Produktionskürzungen in den Sommermonaten die Preise über ein verringertes Angebot hochzubekommen. Überdies wiederholen man ständig die These: "Die Betonstahlpreise sind viel zu tief."

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Vor 15 Monaten waren die Betonstahlpreise in Deutschland bis auf 1.500 Euro hochgeschossen. Damals hüteten sich die Hersteller zu sagen, die Preise seien zu hoch.