Stahlpreise und Stahlmarkt Kalenderwoche 1/2024
Flacherzeugnisse werden sukzessive teurer, und so lag der Stahlpreis für Warmband per 4. Januar 2024 bei 690 Euro je Tonne. Der Spotpreis war damit 5 Euro höher als vor der Weihnachtspause.
"Der Markt ist noch nicht aktiv“, so ein deutscher Händler. "Nächste Woche wird sich das Geschäft wieder normalisieren.", meldet Platts.
Stahlhersteller wollen mit dem Kopf durch die Wand, als sie die Stahlpreise trotz schwacher Nachfrage hochsetzen. Man werde sehen, ob sie ihre Forderungen durchsetzen können, heißt es in einem Report von Fastmarkets.
Der Spotpreis für Warmband ist aktuell 9 Prozent tiefer als der Forward-Preis. Für Lieferungen im März fordern die Hersteller 750 Euro. 730 Euro sei wegen den hohen Produktionskosten die absolute Untergrenze, so ein Hersteller.
Dabei wird stets auf die gut gefüllten Auftragsbücher der Stahlhersteller verwiesen. Preistreibend wirken auch die Ende 2023 durchgeführten Produktionskürzungen.
Langstahl
"Der Abwärtstrend bei der Rohstahlproduktion hat sich für die Stahlindustrie auch zum Jahresende 2023 weiter fortgesetzt", meldet die Wirtschaftsvereinigung Stahl (WS). Besonders betroffen sei die schrottbasierte Elektrostahlproduktion (-11%).
In Frankreich kostet Betonstahl in der ersten Januarwoche 650 Euro je Tonne inklusive Lieferung. Hier habe es Ende 2023 eine Reihe von Preiserhöhungen gegeben. Diese würden jedoch von einigen französischen Betonstahlkäufern nicht akzeptiert, meldet Kallanish.
Für Italien gibt der Branchendienst eine Preisspanne von 620-640 Euro (ab Werk). Für den deutschen Betonstahlmarkt liegt aktuell keine Preismeldung vor.
Ende November 2023 hatten deutsche Langstahlproduzenten mit einem Versuch den Betonstahlpreis auf 635 Euro inklusive Lieferung hinaufzusetzen auf Granit gebissen.
2024 sei wegen der schwachen Bautätigkeit mit einer anhaltend niedrigen Nachfrage für Baustähle zu rechnen, heißt es in einem Bericht von Kallanish. Käufer würden in der Erwartung von Preisnachlässen die Stahlhersteller mit Bestellungen hinhalten.
Quellen:
Buyers still on sidelines, Platts, 05.01.2024
Mills to aim for higher prices later in months, Fastmarkets, 05.01.2024
French buyers intend to rebuff longs increases, 05.01.2024
Historische Produktionseinbrüche, WS, 19.12.2023
German rebar prices, Kallanish, 27.11.2023