Stahlpreis Prognose 2024: Es geht aufwärts

15.02.24

Stahlpreis Prognose 2024: Es geht aufwärts

Stahlhändler greifen mit Forderungen nach sinkenden Stahlpreisen ins Leere, und so kostet Warmband aktuell mit 745 Euro um 55 Euro je Tonne mehr als Jahresbeginn. Aufwärtstrend und steigende Stahlnachfrage zeigen einen Anstieg auf knapp 800 Euro an. Der Betonstahlpreis hat Platz auf 700 Euro.

Auf der Käuferseite stehende Marktteilnehmer widersprechen: "Jeder hat genug Material auf Lager und die Aussichten für die Preisentwicklung sind nicht positiv", zitiert Platts einen Stahlhändler. Der Warmbandpreis werde in dieser oder der nächsten Woche sinken, sagt ein anderer Händler zu Fasmarkets.

Stahlpreis Diagramm 2023 - Stahl Prognose 2024

Die Entwicklung der Stahlpreise in Deutschland hat laut einer aktuellen Umfrage von Platts keinen Spielraum nach unten. Zwar zeigen die Umfragergebnisse nicht mehr so eindeutig auf steigenden Stahlpreise wie noch im Januar. Die gegenwärtigen Preisniveaus am Stahlmarkt sind aber gut unterstützt.

2024 erhole sich die Stahlnachfrage in Europa, erwartet der europäische Stahlverband Eurofer. Sie werde um 5,6% auf 137 Millionen Tonnen steigen. Die Erholung werde ab dem 2. Quartal 2024 losgehen.

Einige Stahlhersteller haben durch das Anblasen von Hochöfen ihre Produktion ausgeweitet. Das werde auf die Stahlpreise drücken, argumentieren niedrigere Preise anstrebenden Händler und Endabnehmer.

Umgekehrt lässt sich argumentieren: Die Stahlpreise werden wegen gut gefüllten Auftragsbüchern der Stahlhersteller und eingeschränkten Importen aufgrund der Suezkanal-Krise weiter steigen.

Ausblick

Der Stahlpreis für Betonstahl ist seit Herbst 2023 in einem leichten Aufwärtstrend. Der mittlere Spotpreis stieg in Nordeuropa von 570 Euro auf 655 Euro je Tonne (+15%)  Der für Warmband ist in einem starken Aufwärtstrend.

Trendumkehrungen hin zu fallenden Stahlpreisen sind sowohl bei Langerzeugnissen als auch bei Flacherzeugnissen trotz erhöhtem Angebot unwahrscheinlich.

Die sich stetig verbessernde Nachfrage und das verminderte Aufkommen von Stahlimporten wegen stark gestiegenen Suezkanal-Frachtraten zeigen eine Fortsetzung des Anstieg der Stahlpreise an.