Den Markt für warmgewalzten Stahl (Hot-Rolled Coil, HRC) in Nordeuropa prägen gemischte Signale. Die Spotpreise haben sich auf einem Niveau zwischen 595 und 602 Euro pro Tonne stabilisiert, geht aus Erhebungen von S&P Global und Fastmarkets hervor. Diese Preisstabilität wird von unterschiedlichen Faktoren beeinflusst, darunter Angebot, Nachfrage, Lagerbestände und Importpreise.
Der Stahlmarkt, insbesondere für warmgewalzten Stahl (Hot-Rolled Coil, HRC), befindet sich 2024 in einem dynamischen Wandel. Stahleinkäufer stehen vor der Herausforderung, ihre Strategien an die aktuellen Marktentwicklungen anzupassen, um Kosten zu optimieren und ihre Wettbewerbsfähigkeit zu sichern. Dieser Artikel beleuchtet die wesentlichen Einflussfaktoren und gibt Handlungsempfehlungen.
Anfang 2024 verhandelten deutsche Autohersteller über Stahlpreise, die damals hoch waren. Der Stahlpreis für warmgewalzter Stahl am Spotmarkt hatte Ende Januar 760 Euro je Tonne betragen. Sie stimmten schließlich den hohen Preisforderungen der Stahlwerke zu, da die Marktbedingungen angespannt waren und steigende Kosten erwartet wurden.
Der Preis für warmgewalzten Flachstahl, auch bekannt als Hot-Rolled Coil (HRC), sank laut Argus in der letzten Woche auf 589 Euro pro Tonne. Dies war der niedrigste Stand seit 8. März 2024. Diese Entwicklung spiegelt eine schwache Nachfrage, saisonale Effekte und finanzielle Probleme in der Stahlindustrie wider. Einige Marktteilnehmer verstehen nicht, warum die europäischen Stahlwerke ihre Preise nicht konsequenter halten. Doch die Gründe dafür sind klar und beeinflussen den Markt erheblich.
In der Woche vom 12. bis 16. August 2024 zeigten sich die Stahlpreise in Europa insgesamt stabil, jedoch weiterhin unter Druck.
Aktuelle Stahlpreise Nordeuropa KW 33 zu KW 32:
- Warmband (HRC): 605 Euro (-10 Euro)
- Kaltband (CRC): 705 Euro (+/- 0 Euro)
- Galvanisierter Bandstahl (HDG): 720 Euro (-5 Euro)
Im Juli 2024 blieben die Preise für Stahlschrott in Deutschland stabil bis leicht steigend. Trotz der wirtschaftlichen Abschwächung in Deutschland und der Eurozone, die die Stahlproduktion negativ beeinflusst, konnten die Schrottpreise aufgrund der knappen Verfügbarkeit von Materialien gehalten werden. Im Süden Deutschlands gab es sogar Preissteigerungen von bis zu 20 Euro pro Tonne.
Im August 2024 bleibt die Situation auf dem europäischen Stahlmarkt angespannt. Die Nachfrage nach Stahlprodukten, insbesondere im Baugewerbe, zeigt weiterhin Schwächezeichen. Stahlwerke reagieren darauf mit reduzierten Produktionsmengen, was sich direkt auf die Preisentwicklung im September und im vierten Quartal 2024 auswirkt.
Die Stahlpreise in Europa bleiben weiterhin niedrig, was sowohl für Hersteller als auch für Käufer unterschiedliche Auswirkungen hat. Für Stahlwerke ist es von Vorteil, ihre Erzeugnisse über längere Verträge zu verkaufen. Diese Verträge bieten eine gewisse Preisstabilität und Sicherheit in dem derzeitigen Marktumfeld.
Stabile Schrottpreise in Deutschland führen dazu, dass die Preise für Betonstahl mit durchschnittlich 615 Euro je Tonne ebenfalls auf der Stelle treten. Die Stahlhersteller sind damit unzufrieden. Sie wollen die Betonstahlpreise wegen steigenden Energie- und Lohnkosten erhöhen.
- Warmband Nordeuropa: 620 Euro am 06.08.24
- Warmband Südeuropa: 620 Euro am 06.08.24
zu 1) "Einige Insider gaben vor, dass 590 Euro pro Tonne ab Werk für größere Bestellungen möglich seien."
Er könne nicht verstehen, warum die europäischen Stahlhersteller bei den Preisen nicht "strenger" seien, zitiert Argus einen Stahlhändler.
Die Stahlpreise werden dem Stahlhandel zufolge in den letzten Monaten des Jahres gleich bleiben. Der Stahlmarkt bleibt unterausgelastet, ist einhellige Meinung der befragten Experten. Der Stahlpreis für Warmbreitband läuft aktuell Gefahr unter 600 Euro zu sinken.