Stabile Preise, aber es liegt immer noch viel Stahl herum

Illustration einer Stahl Angebotsschwemme

Der europäische Markt für Warmband zeigt eine stabile Entwicklung, trotz unsicherer Nachfrageperspektiven für 2025. Die aktuelle Preisstabilität wird durch mehrere Faktoren gestützt:

  1. Leichte Lageraufstockungen
  2. Beschränkungen wie Quoten und Antidumpingmaßnahmen
  3. Schwache Nachfrage nach Importen
Im November liegen die Warmbandpreise Nordwesteuropa bei etwa 555-560 Euro je Tonne, was einen leichten Anstieg im Vergleich zum Beginn des 4. Quartals 2024 zeigt, als ein Tiefpunkt bei 535 Euro erreicht wurde.

Einige Stahlkäufer berichten, dass die geringe Nachfrage und die wirtschaftliche Unsicherheit in Europa die Preisentwicklung dämpfen könnten.

Dennoch gibt es keine deutliche Abwärtsbewegungen der Stahlpreise, da Produktionskürzungen seitens der Stahlwerke im Raum stehen und heimische Produktion gegenüber Importen bevorzugt werden.

Für die Preisentwicklung im kommenden Jahr erwarten Stahlkäufer stabile Marktbedingungen, sofern keine signifikanten Veränderungen bei der Nachfrage oder in den regulatorischen Rahmenbedingungen eintreten.

Verkäufer sind konjunkturoptimistisch: Sie rechnen mit einem wirtschaftlichen Aufschwung. Aktuell werden die Stahlpreise bereits durch ein graduell sinkendes Angebot von Stahl gestützt.

Importe auskehren

Gleichwohl wird es noch einige Monate dauern, bis die Angebotsschwemme abgearbeitet ist. Die langen Zeiträume bis zum Abbau der Importe (bis ins 2. Quartal 2025) sind auf mehrere Faktoren zurückzuführen.

Erstens spielen die bestehenden Einfuhrquoten und Antidumpingmaßnahmen eine zentrale Rolle, da sie den Zugang zu ausländischem Material regulieren. Diese Maßnahmen führen dazu, dass importierte Stahlprodukte, die bereits in der EU gelagert werden, schrittweise und über längere Zeiträume abgerufen werden.

Zweitens beeinflusst die aktuelle schwache Nachfrage im europäischen Warmbandmarkt das Tempo, mit der diese Lagerbestände abgebaut werden. Käufer kaufen oft nur bedarfsgerecht. Sie zögern, größere Mengen zu ordern, insbesondere angesichts der unsicheren Marktbedingungen und Preisaussichten für 2025.

Ein weiterer Faktor ist die geringe Attraktivität neuer Importe aufgrund merklich höherer Preise und der Unsicherheiten im globalen Marktumfeld (neue Trump-Zölle). Dies verstärkt die Abhängigkeit vom bestehenden Lagerbestand, der langsam abgewickelt wird.

All diese Aspekte zusammen führen dazu, dass sich der Abbau der Bestände bis ins zweite Quartal 2025 hinzieht.