Was die Stahlhersteller wollen: Jetzt ist es offiziell

Hier sind die wichtigsten Forderungen der Stahlhersteller, vorgebracht durch den europäischen Stahlverband (Eurofer). Sie richten sich an die die EU-Kommission und verfolgen das Ziel, die Stahlproduktion über Konjunkturzyklen hinweg auf möglichst hohem Niveau zu stabilisieren. Ferner wollen sich Stahlhersteller mit finanziellen Mitteln unterstützen lassen.

Schaubild Grafik über 5 Forderungen der Stahlhersteller

1. CO₂-Grenzausgleichsmechanismus (CBAM)
Eine schnelle und effektive Umsetzung des CBAM, um Carbon Leakage entgegenzutreten. Dies soll sicherstellen, dass importierter Stahl einem CO₂-Preis unterliegt, der dem CO₂-Preis entspricht, den EU-Stahlhersteller über das Emissionshandelssystems (ETS) bezahlen.

Carbon Leakage bezeichnet das Phänomen, dass die Stahlproduktion in Länder mit weniger strengen Klimaschutzauflagen verlagert wird. Dieses Problem entsteht, weil Stahlhersteller in Regionen mit hohen CO₂-Preisen oder strengen Umweltvorschriften Wettbewerbsnachteile haben.

2. Zugang zu erschwinglicher Energie
Sofortige Maßnahmen zur Senkung der Energiekosten für Stahlproduzenten, da die Branche stark unter steigenden Strom- und Erdgaspreisen leidet.

3. Unterstützung für grüne Stahlproduktion
Um den Übergang zu umweltfreundlicheren Prozessen zu erleichtern, fordern Stahlhersteller um erhöhte Fördermittel für Innovationen in CO₂-arme Technologien, einschließlich wasserstoffbasierter Stahlherstellung.

4. Schutz gegen Dumping
Stärkere Handelsverteidigungsmaßnahmen: Importe aus Nicht-EU-Ländern, wo dem Staat zurechnbare Akteure die Stahlproduktion oft finanziell unterstützen, sollen unterbunden werden. Diese Importe werden in der EU unter den Marktpreisen verkauft und schaden europäischen Stahlherstellern.

5. Industriepolitik mit Finanzhilfen
Die Stahlindustrie soll bei ihrem gesamten Übergang zu nachhaltigeren Praktiken unterstützt werden. Hier geht es um Hilfen, die nicht nur Technologieentwicklung umfasst, sondern auch wettbewerbsfähige Rahmenbedingungen und wirtschaftliche Stabilität sicherstellen soll, ohne die Konkurrenzfähigkeit der Industrie zu gefährden.

Dieses Maßnahmenpaket ist laut Eurofer entscheidend, um die Zukunft der Stahlbranche in Europa zu sichern, fairen Wettbewerb zu gewährleisten und die Umweltziele der EU zu fördern.