Deutsche Stahlwerke erhöhen Warmbandpreise für Mai-Lieferungen

Warmband liegt vor Stahlwerk mit Preispfeil nach oben

Die Preise für warmgewalzten Stahl (HRC) in Europa steigen weiter. Aktuell liegen die Angebote deutscher Hersteller für Mai-Lieferungen bei 620-640 Euro pro Tonne ab Werk, meldet Fastmarkets. Anfang Februar lagen die Preise noch bei 600-610 Euro.

Die Stahlwerke sind für kürzere Lieferzeiten weitgehend ausverkauft und gewähren kaum Rabatte.

Ein Grund für den Anstieg ist die angespannte Versorgungslage. Viele Hersteller haben längere Lieferzeiten. ArcelorMittal plant offenbar eine weitere Preiserhöhung auf dann 700 Euro.

Zudem läuft die Antidumping-Untersuchung der EU-Kommission zu Warmband-Importen. Internationale Anbieter agieren vorsichtiger, was das Angebot weiter verknappt.

Ausblick

Der Aufwärtstrend der Warmbandpreise dürfte anhalten, zumindest bis die EU-Kommission die Ergebnisse ihrer Schutzmaßnahmenprüfung bekannt gibt. Die Entscheidung kann bereits in der nächsten Woche kommen.

Sollte die EU stärkere Importbeschränkungen beschließen, worauf alles hindeutet, könnten die Preise weiter steigen.

Auch die Nachfrage stützt die Preise. Die deutsche Automobilproduktion wird 2025 voraussichtlich leicht wachsen.

Die Industrieproduktion zeigt Anzeichen einer Stabilisierung. Im Januar war der Rückgang bei Produktion und Auftragseingängen so gering wie seit Monaten nicht mehr. Das stützt den HRC-Markt, auch wenn keine starke Nachfrageausweitung zu erwarten ist.