Hohe Warmbandpreise trotz niedrigen Importangeboten

Die Warmbandpreise in Europa steigen seit Januar trotz schwacher Nachfrage. Käufer meiden Importe wegen der laufenden Schutzmaßnahmenprüfung der EU-Kommission. Eine Entscheidung dazu wird bis zum Ende der Woche erwartet.
Stahlwerke in Nordeuropa bieten Warmband für das zweite Quartal 2025 zu 640 Euro pro Tonne ab Werk an, meldet Fastmarkets. Die Nachfrage bleibt verhalten. Obwohl Europa in diesem Jahr ein gewisses Wirtschaftswachstum verzeichnen dürfte, wird der Stahlverbrauch wohl nicht steigen.
Deutschlands Produktion von warmgewalzten Erzeugnisse sank im Januar 2025 um 8,7% auf 2,48 Millionen Tonnen, meldet die Wirtschaftsvereinigung Stahl. Das begrenzt das Angebot zusätzlich. Die Rohstahlproduktion fiel gegenüber Januar 2025 um 12,7% auf 2,68 Millionen Tonnen.
Gleichzeitig sind Importmaterialien wenig attraktiv. Quotenrisiken, Zölle und Unsicherheit über Ankunftszeiten halten viele Käufer zurück. Das stützt die Inlandspreise weiter. Der Spotpreis für Warmband stieg zwischen dem 6. Januar und 24. Februar 2025 von 560 Euro auf 612,50 Euro (+9,4%).
Importpreise
Importangebote aus Südostasien (Indonesien) liegen laut Platts bei 550–560 Euro pro Tonne CIF Antwerpen für Juni-Lieferungen. Türkisches Warmband wird mit Zöllen für rund 600 Euro pro Tonne CIF Italien angeboten.
Die Preisunterschiede zu dem von nordeuropäischen Stahlwerken geforderten 640 Euro für Lieferungen im 2. Quartal sind zwar erheblich. Allerdings sitzen die Stahlhersteller derzeit aufgrund der Angebotsverknappung am längeren Hebel .
Einige nordeuropäische Stahlwerke verfolgen die Strategie ihre Verkaufspreise vorübergehend zurückzuziehen, um später mit neuen Angeboten wieder in den Markt zu gehen. Auch das engt das verfügbare Angebot von Warmband ein.