Stahlkäufer sehen weiter steigende Preise

Die Nachfrage nach Flachstahl in Europa ist im Februar am steigen. Laut der italienischen Stahl- und Schrottvereinigung Assofermet versuchen Käufer, Lagerbestände aufzubauen, um sich für weitere Preiserhöhungen zu wappnen.

In Deutschland zeigt der Markt für Warmband bereits Stärke. Die Preise sind in den ersten beiden Februarwochen gestiegen. Angebotseinschränkungen und verstärkte Kaufaktivitäten in Nordeuropa treiben die Entwicklung.

Zusätzlich verbessern sich die Konjunkturerwartungen in Deutschland. Der ZEW-Index ist im Februar deutlich gestiegen. Das signalisiert eine positivere Einschätzung der wirtschaftlichen Entwicklung. Falls sich das in realer Industrienachfrage niederschlägt, wird das den Stahlmarkt weiter stützen.

Rüstungsindustrie

Langfristig erhält die europäische Stahlindustrie Unterstützung durch steigende Verteidigungsausgaben. Die EU-Kommission aktiviert die fiskalische Notfallklausel, um Investitionen in die Rüstungsindustrie zu ermöglichen. In den kommenden zehn Jahren sollen rund 500 Milliarden Euro in die Verteidigung fließen.

Dieses massives Verteidigungsinvestitionsprogramm dürfte die EU-Stahlindustrie unterstützen. Rüstungsgüter wie Panzer, Schiffe und militärische Infrastruktur benötigen große Mengen an Stahl, insbesondere hochfesten Spezialstahl.

Wichtig ist der zeitliche Rahmen. Da sich die Investitionen ins Militär über viele Jahre strecken, dürfte der Nachfrageeffekt weniger abrupt ausfallen.