Warmbandmarkt: Preise ziehen weiter an

Der Stahlhandel mit Flacherzeugnissen hat sich seit Anfang Januar leicht verbessert. Deutsche Hersteller konzentrieren sich auf langfristige Verträge und bieten nur begrenzte Spotmengen an. Käufer bevorzugen europäischen Flachstahl wegen möglicher Importzölle und langer Lieferzeiten für ausländische Produkte.  

Die Preisentwicklung bleibt vorsichtig optimistisch und damit aufwärtsgerichtet. Nach dem Anstieg des Warmbandpreises von 560 Euro je Tonne auf 590 Euro im Januar gehen viele Marktteilnehmer von einer weiteren, leichten Erhöhung in den kommenden Wochen aus. Zuletzt lag der Spotpreis für Nordeuropa bei 592 Euro.

Ein starker Anstieg bleibt unwahrscheinlich, da die Nachfrage nicht ausreicht. Einer Schlüsselrolle für die künftige Preisentwicklung kommt dem Automobilsektor zu. Wird hier mehr produziert, rufen die OEM's mehr Stahl bei den Werken ab, wodurch sich die für den Spotmarkt verfügbaren Mengen verkleinern. 

Darüber hinaus dürften ab dem 2. Quartal 2025 Importengpässe auftreten. Das würde den europäischen Stahlwerken eine bessere Verhandlungsposition verschaffen, um die Preise weiter zu erhöhen.

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US-Präsident Donald Trump hat gestern einen 25-prozentigen Zoll auf alle Stahlimporte verhängt. Einige europäische Marktteilnehmer erwarten keine direkten Auswirkungen auf den heimischen Markt. Andere sehen die Gefahr, dass asiatische Produzenten ihre Exporte nach Europa umleiten.

Der US-Markt bleibt allerdings auf ausländischen Stahl angewiesen. Die tatsächlichen Auswirkungen der Zölle werden sich erst mit der Zeit zeigen.