Februar 2013

26.02.13

Aktueller Stahlpreis EU-Warmwalz 495-520 Euro

Der Stahlpreis für warm gewalzten Stahl lag im Februar in Nordeuropa bei 505 und 520 Euro pro Tonne. Die südeuropäische Stahlpreisentwicklung für Warmbreitand pendelte nach den Daten des Online-Portals "MetalBulletin" zwischen 495 und 510 Euro. Kann Warmbreitband in den kommenden Monaten wieder auf 550 Euro klettern wie im Frühjahr 2012?

Angesichts der düsteren Wachstumsprognose der Europäischen Kommission ist in der ersten Jahreshälfte mit einer nachhaltigen Erholung der Stahlpreise nicht zu rechnen. Die Wirtschaftsleistung in der Eurozone wird nach Einschätzung der Brüsseler Behörde in diesem Jahr voraussichtlich um 0,3 Prozent schrumpfen. Erst 2014 kehrt Wachstum zurück, dann soll es ei Plus von 1,4 Prozent geben.

"Wir rechnen bis zum Ende des Jahres mit einem stärker unterstützenden Wirtschaftsumfeld. Aber es wird die meiste Zeit von 2013 in Anspruch nehmen bis unsere Kunden in der Stahlindustrie und Distribution eine Verbesserung der Geschäftsbedingungen feststellen", erklärt der Chef der europäischen Stahlvereinigung (Eurofer), Gordon Moffat.

Talfahrt

An der Londoner Metallbörse (LME) sinkt der Stahlpreis derweil auf ein Vierjahrestief bei 255 US-Dollar. Bei einem gegenwärtigen Wechselkurs des Euros von 1,31 USD kostet LME Steel Billet 193 Euro pro Tonne. Anfang Februar notierte die LME Stahlpreisentwicklung bei 191 Euro. Damals war die Gemeinschaftswährung mit 1,36 USD um fünf Cents teurer. Der LME Stahlpreis in Dollar lag bei 260 USD.

Derweil setzt auch amerikanisches Warmbreitband seine Talfahrt fort. An der Terminbörse in Chicago (CME) kostet warm gewalzter US-Stahl momenat 610 USD (466 Euro). Zu Jahresbeginn lag der Preis bei 655 USD (504 Euro).

19.02.13

Stahlpreis für Schrott und Warmwalz klafft

Während die Stahlpreise für warm gewalzten Stahl und Steel Billet sinken, geht es mit den Schrottpreisen nach oben. Stahlaltschrott verteuerte sich nach den Daten der Bundesvereinigung Deutscher Stahlrecycling- und Entsorgungsunternehmen (BDSV) von 222 Euro im Oktober auf 262,40 Euro im Januar (+18,2 Prozent) .

Die Aufwärtsbewegung der Schrottpreisentwicklung ist dabei nicht auf Deutschland begrenzt, das die wirtschaftliche Talsohle des Schlussquartals rasch hinter sich gelassen hat und sich derzeit auf Expansionskurs befindet. Auch auf europäischer Ebene können sich Schrotthändler über höhere Preise und größere Margen freuen.

Der durchschnittliche Stahlpreis für Shredderstahlschrott kletterte in Deutschland, Frankreich, Italien und Spanien von 268 auf 303 Euro (+13,1 Prozent), wie die europäische Stahlvereinigung EUROFER meldet. Im Bereich von Stahlneuschrott gab es seit dem dritten Quartal 2012 eine Zunahme von 275 auf 298 Euro (+8,4 Prozent). Abrissstahl erhöhte sich von 273 auf 305 Euro (+11,7 Prozent).

Die größten monatliche Zuwachsraten wurde von Oktober bis November erreicht. Ein Grund dafür dürfte in der Wechselkursentwicklung des Euros liegen. Im November notierte die Gemeinschaftswährung im Tief bei 1,27 US-Dollar (USD). Wegen des vergleichsweise schwachen Euros hielten sich Schrotthändler mit Einkäufen in den USA offenbar zurück.

Inzwischen steht der Eurokurs bei 1,34 USD. Am 1. Februar hatte die Einheitswährung einen Gegenwert von 1,37 USD. Durch die Aufwertung um zehn Cent (+7,9 Prozent) können Händler wieder kräftiger auf dem US-Markt zuschlagen. Vor diesem Hintergrund erscheint es plausibel, dass die Schrottpreise zwischen Dezember und Januar durchschnittlich lediglich um sechs bis acht Euro gestiegen sind.

14.02.13

Stahlpreis warm gewalzter Stahl sinkt auf €457

Die Stahlpreisentwicklung bleibt ihrer Abwärtsbewegung treu. Der Stahlpreis für warm gewalzten Stahl sinkt an der Warenterminbörse in Chicago (CME) auf 612 Dollar. Das ist der niedrigste Stand seit Oktober. Bei einem Euro Wechselkurs von 1,34 Dollar ergibt sich ein Stahlpreis pro Tonne von 457 Euro.

Tief im Keller ist obendrein die Stahlpreisentwicklung für an der Londoner Metallbörse (LME) gehandeltes Steel Billet. Der Tonnepreis konnte zwar in den letzten Tagen um 10 Dollar auf 270 Dollar zulegen. Allerdings bleibt das gegenwärtige Niveau so niedrig wie zuletzt vor vier Jahren. Der LME Stahlpreis in Euro klettert von 191 auf 194 Euro.

Teures Eisenerz

"Die Stahlindustrie in Deutschland bewegt sich in einem schwierigen Marktumfeld. Zum einen hat sich die Wettbewerbsintensität auf den internationalen Märkten nochmal deutlich erhöht, zum anderen ziehen auch die Rohstoffkosten wieder an", erklärt die Wirtschaftsvereinigung Stahl in einer aktuellen Pressemitteilung.

Bei gleicher Bezugsmenge erhöhten sich die Kosten der deutschen Stahlkocher für den Bezug von Eisenerz um knapp 300 Prozent. Während man 2003 für etwa 1,1 Milliarden Euro Eisenerz importierte, waren es 2012 4,2 Milliarden Euro. Der Eisenerzpreis erhöhte sich seit September um 50 Prozent, rechnet der Düsseldorfer Stahlverband vor.

Als Ursachen der niedrigen Stahlpreisen führen Experten das schwache Wirtschaftswachstum in Europa an. Die deutsche Konjunktur schrumpfte im vierten Quartal um -0,6 Prozent im Vergleich zum Vorquartal. Einen Rückgang von ebenfalls -0,6 Prozent gab es für den Euroraum. Frankreich und Großbritannien schrumpften jeweils um 0,3 Prozent, Italien um 0,9 Prozent.

11.02.13

Stahlpreisentwicklung 2013 hat nichts bemerkt

Positive Wirtschaftsnachrichten aus der Stahlindustrie mehren sich. Dennoch kommt die Stahlpreisentwicklung 2013 nicht vom Fleck. Die Stahlpreise sinken sogar. Der Stahlpreis pro Tonne für warm gewalzten US-Stahl fällt auf ein Viermonatstief bei 615 US-Dollar (USD). Das sind 13 USD weniger als vor einer Woche und entspricht einem Minus von 23 USD im Vergleich zum Oktober.

Dass die Stahlkonjunktur in Deutschland zum Jahresbeginn wieder angezogen hat, spielt für die internationalen Stahlpreise bisher keine Rolle. Im Januar wurden 3,6 Millionen Tonnen Rohstahl erschmolzen, wie die Wirtschaftsvereinigung Stahl in Düsseldorf mitteilte. Gegenüber dem Vorjahresmonat war das ein Plus von 5,4 Prozent.

Fokus China

Auch exzellente Konjunkturdaten aus China können die Stahlpreisentwicklung 2013 bisher nicht aus ihrer Abwärtsbewegung befreien. Die chinesischen Exporte lagen im Januar 2013 um 25 Prozent höher als Januar 2012. Mit einem so steilen Anstieg hatten Ökonomen nicht annährend gerechnet. Bei den Importen gab es eine Zunahme um 28,8 Prozent.

Wegen des chinesischen Neujahresfestes und der Urlaubszeit kommt es offenbar zu Verzögerungseffekten. Die Volksrepublik hat als weltgrößter Stahlproduzent maßgeblichen Einfluss auf die Stahlpreise. Wenn die vorübergehende Nachfrageflaute abklingt und Anfang März eine neue politische Führung in Peking die Macht übernimmt, werden einige Hindernisse auf dem Weg zu höheren Stahlpreisen aus dem Weg geräumt sein.

Wegen der Verlangsamung des Wirtschaftswachstums hatte Chinas Stahlindustrie im vergangenen Jahr mit den größten Schwierigkeiten seit einer Dekade zu kämpfen. Ursache waren hohe Überkapazitäten. Peking traf entgegen wirtschaftlicher Vernunft die politische Entscheidung die Stahlhütten nicht abzuschalten, um Massenentlassungen und mögliche Unruhen vor dem Machtwechsel aus dem Weg zu gehen.

03.02.13

LME Stahlpreis kracht unter 200 Euro pro Tonne

Der Kurs des Euros wirkt sich immer drastischer auf den Stahlpreis aus. Das an der Londoner Metallbörse (LME) gehandelte Vorleistungsprodukt Steel Billet fällt auf ein Rekordtief bei 270 Dollar pro Tonne. Rechnet man die Stahlpreisentwicklung zum gegenwärtigen Wechselkurs des Euros von 1,37 USD um, ergibt sich ein LME Stahlpreis von 199 Euro.

Aus charttechnischer Sicht befindet sich die Stahlpreisentwicklung mittlerweile mehr als je zuvor in einer Abwärtsbewegung. Das werde sich nicht so schnell stoppen bzw. umdrehen lassen, sagen Technische Analysten. In den zurückliegenden 18 Monaten sind Steel Billets um 58,2 Prozent günstiger geworden. Im August 2011 kosteten sie bei einem damaligen Eurokurs von 1,45 USD umgerechnet 476 Euro (690 USD).

Dass die Stahlkonjunktur nicht auf die Beine kommt, zeigen auch die Preisen für warm gewalzten Warmbreitbandstahl aus den USA. An der Warenterminbörse in Chicago (CME) liegt der Stahlpreis für Warmbreitband bei 633 USD. Das sind 22 USD weniger als zu Jahresbeginn.

In der zweiten Jahreshälfte bestehe Hoffnung auf einen Aufschwung, wenn sich die Euro-Krise weiter beruhige und Amerika seinen Haushaltsstreit löse, sagte der Chef des österreichischen Hüttenbetreibers voestalpine, Wolfgang Eder, Ende Januar im Gespräch mit der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung."

Bis dahin dürfte die Wirtschaft im Euroraum auf den Wachstumspfad zurückgekehrt sein. Gegenwärtig befindet sich Konjunktur im Stabilisierungsmodus. Das ist für die Aktienmärkte offenbar ausreichend, um zu steigen. Die Stahlpreise werden sich erst nachhaltig erholen, wenn Europas Realwirtschaft expandiert und es zu einem synchronisiertem Wachstum mit den USA und China kommen sollte.