Aktuelle Stahlpreise pro Tonne (1.000 kg)

23.10.14

Aktuelle Stahlpreise pro Tonne (1.000 kg)

Weil sich die Stimmung in den Chefetagen der Industrie verbessert, fängt es bei den Stahlpreisen an zu knistern. Der Stahlkontrakt für an der Londoner Metallbörse (LME) gehandelten Rohstahl (Steel Billet) klettert auf den höchsten Stand seit zweieinhalb Jahren. Dem könnte eine Verteuerung der Verkaufspreise für warm gewalzten Stahl folgen.

Der Stahlpreis pro Tonne (1.000 kg) für Steel Billet notiert an der LME bei 455 US-Dollar. Bei einem aktuellen EUR/USD Wechselkurs von 1,2650 ergibt sich ein Stahlpreis von 360 Euro. Vor einem Jahr lagen die Preise bei 215 Dollar und 156 Euro. Noch günstiger war es im Juli 2013, als der Kontrakt für lediglich 99 Dollar bzw. 76 Euro zu haben war.

Auf Stagnationskurs befinden sich in dieser Woche die Preise in der EU für Warmband (Hot-Rolled Coil, HRC). Den Preismeldungen von SteelFirst zufolge liegen in Nordeuropa die die HRC-Preise ab Werk bei 420-430 Euro. In Südeuropa liegt die Spanne bei 415-430 Euro pro Tonne.

Vgl.: Aktuelle Stahlpreise pro Tonne ab Werk per 12.10.14

Die Industrie in der Eurozone läuft besser als erwartet. Der von Stahlexperten mit Argusaugen beobachtete Einkaufsmanagerindex (PMI) für das produzierende Gewerbe kletterte von 50,3 Punkten im September auf 50,7 Zähler im Oktober, wie das Marktforschungsinstitut Markit heute mitteilte. Analysten hatten mit einem Rückgang unter die Wachstumsschwelle von 50 Punkten gerechnet.

"Das Wachstum der Eurozone hat sich im Oktober erstmals seit drei Monaten wieder geringfügig beschleunigt. Die Industrieproduktion wurde etwas mehr ausgeweitet als in den beiden Vormonaten", kommentiert der Markit-Experte Chris Williamson.

In Deutschland stieg der PMI besonders kräftig von 49,9 Zählern auf 51,8 Punkte. In Frankreich sind die Einkaufsmanager hingegen schlechter Laune. Hier sinkt der Index um 1,5 Punkte auf 47,3 Zähler. Frankreich ist für die Stahlkonjunktur jedoch zweitrangig.

Entscheidend ist neben Deutschland vor allem Italien, dass um die Hälfte mehr Rohstahl produziert als Frankreich, wie Daten des Weltstahlverbandes worldsteel zeigen. Der italienische PMI-Index für das produzierende Gewerbe befindet sich mit 50,7 Punkten über der Wachstumsschwelle von 50 Punkten.

Fazit:
Wegen Rückenwind aus Deutschland und Italien könnte warm gewalzter Stahl in den kommenden Wochen teurer werden.

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