Stahlkonjunktur trübt sich in Europa und USA ein

28.10.14

Stahlkonjunktur trübt sich in Europa und USA ein

Trotz Wirtschaftsflaute bleibe die deutsche Stahlindustrie auf dem prognostizierten Pfad, sagt die Wirtschaftsvereinigung Stahl. Insgesamt befindet sich die Stahlkonjunktur jedoch auf dem absteigenden Ast, wie aktuelle Daten des Weltstahlverbandes, des Deutschen Industrie- und Handelskammertag (DIHK) und des US-Handelsministeriums zeigen.

Die deutsche Rohstahlproduktion lag im September 2014 mit 3,51 Millionen Tonnen um 3 Prozent niedriger als im September 2013, meldete der Weltstahlverband Worldsteel. In der Europäischen Union (EU) wurden insgesamt 14,13 Millionen Tonnen Stahl produziert nach 14,36 Millionen Tonnen im Vorjahresmonat.

Prognosen

Die Stahlindustrie in Deutschland werde, wie im Januar 2014 prognostiziert, in diesem Jahr 43 Millionen Tonnen Rohstahl produzieren. Dies sei auf eine robuste Produktion im 1. Halbjahr zurückzuführen, zitiert das Informationsportal Platts Hans Jürgen Kerkhoff, Präsident der Wirtschaftsvereinigung Stahl, von einer Tagung des Interessenverbandes für Altmetall (Bureau of International Recycling, BIR) in Paris.

Vor einen halben Jahr ging es der deutschen Wirtschaft deutlich besser. Inzwischen wurden die Wachstumsprognosen gesenkt. Ein Ende der Konjunkturflaute ist nicht in Sicht. Der DIHK, der 27.000 Mitgliedsfirmen hat, erwartet für 2015 nur noch ein Wachstum von 0,8 Prozent. Das ist noch einmal deutlich weniger als die Bundesregierung, die zuletzt ihre Prognose für das nächste Jahr von 2,0 Prozent auf 1,3 Prozent eindampfte.

Big Ticket Items

Auch in den USA verdichten sich die Anzeichen für eine Abkühlung der Stahlindustrie. Der Stahlpreis pro Tonne für den an der Warenterminbörse in New York gehandelten Kontrakt für Warmband (Hot-Rolled Coil, HRC) sank in den vergangenen zwei Monaten von 675 Dollar auf 642 Dollar (-4,89 Prozent).

Bestätigt wird der Abwärtstrend der Stahlpreisentwicklung durch sinkende Auftragseingänge langlebiger Wirtschaftsgüter, den so genannten "Big Ticket Items". Sie sanken entgegen den Erwartungen der Analysten im September um 1,3 Prozent, teilte das zum US-Handelsministerium gehörende Census Bureau heute mit.