Stahlpreise und Stahlmarkt im Mai 2016 - Roundup 7

Trotz höheren Stahlpreisen haben deutsche Stahlhersteller die Erzeugung im April erneut gedrosselt. Die Rohstahlproduktion sank 1,5% auf 3,56 Millionen Tonnen, meldet die Wirtschaftsvereinigung Stahl. Es war bereits der sechste Rückgang gegenüber dem Vorjahresmonat in Folge.

Überdurchschnittlich fiel die Erzeugung warmgewalzter Erzeugnisse. Hier lag das Minus bei -7,4%. Dies könnte ein Indiz sein, dass die Stahlnachfrage der Automobilindustrie langsam abflaut. Zwar wurden im April so viele neue PKW's zugelassen wie seit drei Jahren nicht mehr. Das Wirtschaftswachstum beginnt sich allerdings abzukühlen.

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Deutschland ist der siebtgrößte Stahlproduzent der Welt. China produziert gemäß den letzten Erhebungen des Weltstahlverbandes Worldsteel 18-mal so viel Stahl wie Deutschland, Japan und Indien mehr als doppelt so viel. In der EU ist die deutsche Stahlindustrie mengenmäßig unangefochtener Spitzenreiter. Auf Platz zwei ist Italien, das auf etwas mehr als die Hälfte des deutschen Stahlausstoßes kommt.

Der Stahlpreis für Warmband in Deutschland, Frankreich und Benelux erhöhte sich gemäß den Erhebungen von "Steel Benchmarker" im April auf 392 Euro je Tonne. Das war der höchste Stand seit elf Monaten. Im Vergleich zum Dezember 2015 war Warmband um 71 Euro höher.