Stahlpreise und Stahlmarkt: Montag, 6. Juni 2016
Die deutsche Industrie zog deutlich weniger neue Aufträge an Land als erwartet. Die Bestellungen schrumpften im April 2016 um 2,0% gegenüber dem Vormonat. Einen so starken Rückgang gab es das letzte Mal nach der Abwertung der chinesischen Währung Yuan im September 2015. Wie damals sind es die Märkte außerhalb Europas, die den deutschen Firmen zu schaffen machen."Der schwache Einstieg in das zweite Vierteljahr ergab sich vor allem aus den aktuell sehr schwankungsanfälligen Auftragseingängen der Investitionsgüterproduzenten aus dem Nicht-Euroraum", erklärt das Bundeswirtschaftsministerium. Insgesamt sehe es aber nach wie vor recht gut aus, weil die Bestellungen aus dem Inland den dritten Monat in Folge gestiegen seien, kommentiert das Ministerium.
Gemäß den aktualisierten Wachstumsprognosen der Deutschen Bundesbank wird die Wirtschaft im laufenden Jahr um 1,7% expandieren. Im Dezember 2015 hatte die Notenbank noch ein Wachstum von 1,8% veranschlagt. 2017 soll es dann auf 1,4% runter gehen (vorherige Prognose: 1,7%). Die Aussichten für die Exporte seien etwas ungünstiger als vor einem halben Jahr, begründet die Bundesbank.
"Aufschwung": In diesem Zustand befindet sich die deutsche Wirtschaft nach Meinung des sentix-Forschungsinstituts im Juni 2016. Der sentix-Konjunkturindex für Deutschland kletterte zum vierten Mal in Folge. Hervorzuheben ist eine sich erheblich aufhellende Erwartungskompente. In Euroland läuft es auch recht gut. Hier steht die Konjunkturampel auf "leichtem Aufschwung".
Der Eisenerzpreis kletterte in China zum Wochenauftakt um 3,2% auf 49,50 US-Dollar je Tonne. Chinesischer Betonstahl verteuert sich um 1,1% auf 1.980 Yuan (267 Euro). Die Lage auf dem Stahlmarkt bleibt schwierig. In Europa und den USA mehren sich die Anzeichen dafür, dass es nach fünf Monaten steigender Stahlpreise wieder nach unten gehen könnte.