Stahlpreise und Stahlmarkt: Montag, 11. September 2017

Die Interessen von Stahlproduzenten und Stahlverwendern prallen aufeinander, weil die Die EU-Kommission einen Strafzoll von 33% auf importiertes Warmband aus Russland, der Ukraine, dem Iran und Brasilien verhängen will. Der Stahlpreis für Warmband aus westeuropäischen Hochöfen kletterte zuletzt mit 517 Euro je Tonne auf den höchsten Stand seit drei Monaten.

Der Ministerrat, in dem die Regierungen der 28 Euro-Mitgliedsstaaten vertreten sind, macht dem Plan der EU-Kommission allerdings ein Strich durch die Rechnung. Einigen EU-Ländern seien die Zölle zu niedrig, anderen zu hoch gewesen, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters mit Verweis auf mit dem Thema vertraute Personen.

Ferner soll dem europäischen Stahlverband Eurofer der von EU-Kommission vorgeschlagene Mindestpreis für Warmband von 472,27 Euro je Tonne nicht gepasst haben. Hintergrund: Würden Stahlverwender aus dem Maschinenbau oder dem Baugewerbe Warmband für 472,27 Euro oder höher importieren, entfiele der Strafzoll von 33%.

Die Stahlproduzenten befürchten offenbar, dass ihnen der Mindestpreis einen Strich durch die Rechnung machen könnte. Laut einer Stahlpreis-Prognose der Metallberatungsgesellschaft MEPS wird es im laufenden Monat September deutliche Preiserhöhungen geben, von denen die Stahlproduzenten bis Anfang 2018 zehren dürften.