Stahlpreise und Stahlmarkt: Dienstag, 24. September 2019

24.09.19

Stahlpreise und Stahlmarkt: Dienstag, 24. September 2019

Ein rasche Trendwende hin zu einer besseren Lage auf dem Stahlmarkt ist so gut wie ausgeschlossen. Hintergrund ist die prekäre Lage des Verarbeitenden Gewerbe, also jenem Teil der Industrie, der federführend für die Stahlnachfrage ist. Der Einkaufsmanager-Index (PMI) sinkt auf ultraniedrige 41,4 Punkte, melden Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik und die Beratungsgesellschaft IHS Markit. Das ist der tiefste Stand seit zehn Jahren.

Einen starken Rückgang der Einkaufspreise für Unternehmen des Produzierenden Gewerbe zeigen die aktuellen Einkaufsmanager-Daten. Darin enthalten sind die rückläufigen Stahlpreise. Auf dem Stahlmarkt geht es derweil im Lichte der schlechten Vorgaben aus dem Produzierenden Gewerbe mit den Preisen weiter bergab. In Nordwesteuropa sinkt der Warmbandpreis auf eine neue Tiefstmarke bei 451 Euro je Tonne ab Werk. Der Stahlpreis für italienisches Warmband fällt auf 430 Euro.

Weiterlesen:Aktuelle Stahlpreise je Tonne (1.000 kg) im September 2019

Die Stahlabnehmer würden so wenig und so spät kaufen wie sie könnten, da sie auf mehr Klarheit in Bezug auf die Preisrichtung warteten, berichtet der Rohstoffdienst Argus. Der Experte Phil Smith von IHS Markit kommentiert die Lage in Deutschland wie folgt:

"Die Daten für den Industriesektor sind einfach schrecklich. Was die Nachfrage lähmt, sind die Unsicherheit bezüglich der Handelskonflikte, der Ausblick für die Automobilindustrie und der Brexit."

Von der Rohstahlproduktion in Deutschland kommen derweil ermutigende Zeichen. Im August 2019 sei sie zum ersten Mal in acht Monaten im Vorjahresvergleich nicht weiter gefallen, meldet die Wirtschaftsvereinigung Stahl. Ob es sich hierbei um eine Trendwende handelt, muss aber bezweifelt werden. Im Hochsommer ist traditionell nicht viel los. Hochöfen werden Wartungsarbeiten unterzogen. Darüber hinaus ging es mit der Produktion warmgewalzter Erzeugnisse weiter bergab. Sie sank um 2% auf 2,74 Millionen Tonnen.