Stahlhersteller am Händereiben: Hohe Stahlpreise, auch 2022
Hohe Stahlpreise haben die Gewinne der Stahlhersteller gesteigert. ArcelorMittal und Thyssenkrupp verdienen deutlich mehr. Salzgitter berichtet von einem "überaus ermutigenden Jahresauftakt" und einer "anhaltend starken Ergebnisentwicklung vor allem im Flachstahlbereich."
2021 haben sich die Stahlpreise für Flacherzeugnisse um 40% erhöht. Warmgewalzter Stahl (Hot-Rolled Coil) verteuerte sich in Deutschland und Frankreich von 661 Euro auf 923 Euro je Tonne.
Die Stahlsparte von Thyssenkrupp konnte in den letzten drei Monaten des Jahres 2021 den Gewinn dank höheren Stahlpreisen von 20 Millionen Euro auf 124 Millionen Euro steigern. "Wir hatten ein gutes erstes Quartal", kommentiert Finanzvorstand Klaus Keysberg. ArcelorMittal erhöhte seinen Vorsteuergewinn von 4,3 Milliarden US-Dollar in 2020 auf 19,4 Milliarden US-Dollar in 2021.
Da sich die Stahlpreise seit Jahresbeginn weiter erhöht haben, bleibt der Ausblick für die Stahlhersteller gut. Warmband wechselt aktuell am Spotmarkt für 950-980 Euro je Tonne die Besitzer. Der Preis könnte erneut über 1.000 Euro klettern.
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"Die europäischen Stahlhersteller haben am Dienstag, den 15. Februar, höhere Preise für Warmband anvisiert. Hintergrund sind gestiegene Importpreise und Energiekosten", berichtet Fastmarkets. Mit einem Erreichen des Rekordhochs vom Juli 2021 bei knapp 1.200 Euro rechnen die meisten Marktteilnehmer aber nicht.
Gegenwind für die Stahlhersteller kommt von der Einkaufsseite. Der Eisenerzpreis klettert über 150 US-Dollar je Tonne und damit auf den höchsten Stand seit 1. September 2021. Beim Einkauf von Stahlschrott wird man künftig ebenfalls tiefer in die Tasche greifen müssen.
Auch die Kohlepreise sind am steigen. ArcelorMittal-Chef Aditya Mittal hat gerade davor gewarnt, dass man hier mit erhöhten Kosten für 2022 rechne. Zum Thema hohe Energiekosten sagte er, dass dieses Problem seiner Meinung nach zyklischer, also vorübergehender, Natur sei.