Die Stahlschrottpreise in Deutschland sinken etwas, und so wechselt Neuschrott (E2, E8) für 340 Euro je Tonne (1.000 kg) den Besitzer. Das sind 10 Euro (-3%) weniger als Ende Februar 2024.

Der aktuelle Preis für schweren Altschrott mit einer Stärke von mindestens 6 Millimetern (E3) ist 345 Euro (-1,4%).

Für guss- und weißblechfreien Shredderschrott (E4) meldet Kallanish 350 Euro. Hier beträgt der Rückgang 15 Euro je Tonne (-4,1%).

Auf dem Schrottmarkt in Österreich ist Altschrott mit 350 Euro um 5 Euro teurer als in Deutschland. Der Neuschrottpreis ist hingegen mit 335 Euro um 10 Euro niedriger.

Walzdraht

Der durchschnittliche Stahlpreis für in nordeuropäischen Warmwalzwerken gezogenen Walzdraht ist 650 Euro.

Von der Bauindustrie benötigte Betonstahlmatten werden im Schnitt für 630 Euro verkauft. Die Hersteller fordern 650 Euro, können sich wegen der schwachen Stahlnachfrage damit aber nicht durchsetzen.

"In Europa, insbesondere in Deutschland, wo die Preise für Bewehrungen und Walzdraht außergewöhnlich niedrig sind, bleibe die Nachfrage verhalten", erläutert Kallanish.

Ausblick

Sollten die Stahlschrottpreise beginnen zu steigen, würde das auch die Walzdrahtpreise anheben, heißt es in Marktkreisen. Keinen Einfluss auf die Preisbildung hätten hingegen Importe aus Algerien und Ägypten.

Viele erwarten einen Anstieg der Stahlschrott- und Walzdrahtpreise wegen der Anbahnung größerer Bauprojekte infolge gesunkener Zinsen im 2. Halbjahr.

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat auf ihrer Sitzung am 11. April den Weg für Zinssenkungen frei gemacht. Sie wird auf der nächsten Sitzung Anfang Juni zum ersten Mal seit acht Jahren die Zinsen senken.