In Deutschland hinkt die Schrottpreisentwicklung nicht länger den Erwartungen hinterher. Der Ankaufspreis für Mischschrott kletterte seit Ende Juli von 110 Euro auf 130 Euro pro Tonne (+18,18 Prozent). Scherenschrott verteuerte sich ebenfalls um 20 Euro auf 150 Euro (+15,38 Prozent).
Die Stahlpreise dümpeln seit einigen Wochen vor sich hin. Der in Chicago gehandelte Kontrakt für Warmbreitband klebt aktuell bei 668 Dollar je Tonne. An der Londoner Metallbörse (LME) wurde Rohstahl seit Anfang November um 10 Dollar auf 225 Dollar günstiger. Anders sieht es auf dem Schrottmarkt aus, wo die Preise deutlich angestiegen sind.
Die Trendwende bei der Entwicklung der globalen Stahlpreise ist geschafft. So kletterte der Weltstahlindex für Lang- und Flacherzeugnisse den dritten Monat in Folge, wie die renommierten Metallberatungsgesellschaft MEPS auf ihrer Webseite zuletzt mitteilte.
Aktuelle Stahlpreise pro Tonne (gegenüber Vorwoche):
Warmwalz Nordeuropa: 440-450 Euro (+10 Euro)
US-Warmwalz: 668 Dollar (+9 Dollar)
LME-Rohstahl: 225 Dollar (-10 Dollar)
Die Stahlpreise für warm gewalzte Flach- und Langerzeugnisse erholen sich. In Nordeuropa verteuerte sich der Stahlpreis für Warmbreitband ab Werk von 430-440 Euro in der Vorwoche auf 440-450 Euro. Die Stahlproduzenten würden die Angebotspreise anheben, berichtet die Plattform "Metal Bulletin". Gleichzeitig weist man auf die Zaghaftigkeit des Anstieges hin, weil Erhöhungen um 30-40 Euro bisher nicht möglich waren.
Die Erholung der seit Jahren gebeutelten Stahlindustrie festigt sich. Weil sich Rohstahlproduktion und Auftragseingänge erhöhen, dürften die Stahlpreise erst einmal ihren Anstiegskurs fortsetzen. Vorsicht bleibt jedoch das Gebot der Stunde. Neben den Überkapazitäten taucht ein weiterer Risikofaktor auf: Der hohe Wechselkurs des Euros.
Stahlpreise pro Tonne börsengehandelter Stahlkontrakte gegenüber Vorwoche: