Die Stahlnachfrage in der EU dürfte im laufenden Jahr um 2,5% steigen, prognostiziert der europäische Stahlverband Eurofer. "Schlussendlich sehen wir Anhaltspunkte, dass EU-Stahlunternehmen auch von der besseren heimischen Stahlnachfrage profitieren", sagt Eurofer-Direktor Axel Eggert. Man müsse aber vorsichtig bleiben. Entscheidend sei weiterhin, inwieweit Stahlimporte aus Drittländern die Angebots-und Nachfragesituation in der EU negativ beeinflussen würden.
Eine mögliche Fusion von ThyssenKrupp und Tata Steel stößt auf erbitternden Widerstand der Arbeitnehmerschaft. Willi Segerath, Konzernbetriebsratschef, fordert Nordrhein-Westfalens Ministerpräsidentin Hannelore Kraft auf, eine Zusammenlegung zu unterbinden. Sie müsse für die 25.000 Beschäftigten und gegen hoch riskante Fusion zu Lasten der deutschen Stahlarbeiter Position beziehen, so Segerath zur Deutschen Presse-Agentur.
Die Stahlschrottpreise in Deutschland haben sich im April nach unten bewegt. Stahlneuschrott der Sorte 2/8 verliert 3,30 Euro auf 230,60 Euro je Tonne, meldet die Bundesvereinigung Deutscher Stahlrecycling- und Entsorgungsunternehmen (BDSV). Der Lagerverkaufspreis für Stahlaltschrott sinkt von 217,80 Euro auf 215 Euro.
0,55-0,65 Euro/kg
Ø = 0,60 Euro/kg
Aluminiumschrott gemischt max. 5% Stahlanhaftungen
z. B. Gehäuse, Stangen, Profile (nicht blank)
Blei
1,10-1,40 Euro/kg
Ø = 1,22 Euro/kg (-0,04 Euro/kg)
Bleischrott ohne Anhaftungen
z. B. Wuchtgewichte, Gardinengewichte, Bleiblech, Bleirohre
Der Stahlpreis für Warmband aus US-Hochöfen kletterte im März um 40 Dollar auf 660 Dollar je Short Tonne (680 Euro je Tonne). Seit November ist der Warmbandpreis am steigen. Einzige Ausnahme war Februar. Die Kapazitätsauslastung der US-Stahlwerke enttäuscht hingegen. Sie sank gemäß dem amerikanischen Stahlverband (AISI) von 75% auf 71%. Zum Vergleich: Die deutschen Stahlwerke glänzen mit einer Auslastung von 86%. In Westeuropa war der Warmbandpreis seit der Trump-Wahl von 456 Euro bis Mitte März auf 572 Euro gestiegen. Zuletzt lag er bei 542 Euro (Quellen: The Steel Index, Steel Benchmarker, Scrapregister).
0,55-0,65 Euro/kg
Ø = 0,60 Euro/kg
Aluminiumschrott gemischt max. 5% Stahlanhaftungen
z. B. Gehäuse, Stangen, Profile (nicht blank)
Blei
1,15-1,40 Euro/kg
Ø = 1,26 Euro/kg (-0,05 Euro/kg)
Bleischrott ohne Anhaftungen
z. B. Wuchtgewichte, Gardinengewichte, Bleiblech, Bleirohre
"Die Stahlpreise haben sich nach ihrer jüngsten Rallye stabilisiert, während Sorgen, dass die globale Stahlproduktion die Nachfrage übersteigt, zunehmen", heißt es in einem aktuellen Bericht zur Lage auf dem Stahlmarkt auf metal.com. China erhöhte seinen Stahlausstoß in den ersten beiden Monaten des Jahres gemäß Daten von Worldsteel um 5,8%. Indien, das so viel Stahl produziert wie Japan, steigerte die Rohstahlproduktion um 12,1%.
Den Konzernlenkern von Thyssenkrupp und Salzgitter helfen die hohen Stahlpreise. Die Probleme werden aber nicht weniger. Die Belegschaft von Deutschlands größtem Stahlproduzenten nimmt die geplanten Einsparungen von 500 Millionen Euro in den nächsten drei Jahre nicht so einfach hin und protestiert. Salzgitter ist in den Schlagzahlen, weil es seit dem Beginn des 2. Quartals Strafzölle für Grobblech bezahlt, das für den US-Markt bestimmt ist. Salzgitter soll Waren unterhalb der Herstellungskosten verkauft haben. Das Unternehmen weist die Dumpingvorwürfe zurück.
Die Stahllobby macht Druck, und so verhängt die EU-Kommission weitere Strafzölle auf Stahlprodukte aus China. Bis zu 35,9% müssen europäische Stahlverarbeiter für den Import warmgewalzter Erzeugnisse künftige obendrauf zahlen. "Die chinesische Überkapazität ist so massiv, dass sie realistischerweise kurz- oder mittelfristig nicht abgebaut werden kann", teilt die EU-Kommission mit. Der Stahlpreis für Warmband lag in Westeuropa Ende März bei 561 Euro, in China bei 396 Euro je Tonne (Quelle: Steel Benchmarker)
0,55-0,65 Euro/kg
Ø = 0,60 Euro/kg (+0,05 Euro/kg)
Aluminiumschrott gemischt max. 5% Stahlanhaftungen
z. B. Gehäuse, Stangen, Profile (nicht blank)
Blei
1,25-1,40 Euro/kg
Ø = 1,31 Euro/kg (+0,04 Euro/kg)
Bleischrott ohne Anhaftungen
z. B. Wuchtgewichte, Gardinengewichte, Bleiblech, Bleirohre
In China dürfte sich der Rückgang der Eisenerzpreise fortsetzen, prognostiziert "scrapregister.com". Damit stehen die Chancen gut, dass auch die Stahlpreise weiter sinken. Der Eisenerzpreis fiel in den letzten eineinhalb Monaten von 94,21 US-Dollar auf 79,20 Dollar je Tonne. Der chinesischen Stahlpreis für Warmband sank im selben Zeitraum von 474 Dollar auf 429 Dollar. In Westeuropa kam es zu einem Preisrückgang bei Hot-Rolled Coil von 568 Euro auf 561 Euro (Quelle: Steel Benchmarker).
Die deutsche Industrie verbucht im März den höchsten Zuwachs des Auftragseingangs seit drei Jahren und den stärksten Produktionsanstieg seit knapp sechs Jahren. Ferner berichten Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik (BME) und IHS Markit: "Die Einkaufspreise kletterten nicht nur den achten Monat in Folge, sondern auch so rasant wie seit Mai 2011 nicht mehr. Preistreibend wirkten sich laut Befragten vor allem die Verteuerung von Stahl und mineralölbasierter Produkte aus."
0,54-0,55 Euro/kg
Ø = 0,55 Euro/kg (-0,09 Euro/kg)
Aluminiumschrott gemischt max. 5% Stahlanhaftungen
z. B. Gehäuse, Stangen, Profile (nicht blank)
Blei
1,12-1,40 Euro/kg
Ø = 1,27 Euro/kg (-0,03 Euro/kg)
Bleischrott ohne Anhaftungen
z. B. Wuchtgewichte, Gardinengewichte, Bleiblech, Bleirohre