Von nordeuropäischen Stahlproduzenten hergestellter kaltgewalzter Stahl (Cold-Rolled Coil, CRC) kostete per 29. November 610-630 Euro je Tonne. Die Preisspanne blieb damit im Vergleich zur Vorwoche unverändert. In Südeuropa lag der durchschnittliche Stahlpreis für Kaltband zuletzt bei 580-600 Euro.
Warmgewalzter Stahl (Hot-Rolled Coil, HRC) aus südeuropäischen Hochöfen lag bei 500-520 Euro je Tonne. In Italien kämen Stahleinkäufer bereits ab 500 Euro zum Zuge, wohingegen in Spanien 520 Euro zu bezahlen seien, berichtet Metalbulletin, das obige Stahlpreise ermittelt hat. Italienische Stahlproduzenten hätten derweil ihre Warmband-Verkaufspreise auf 520-540 Euro angehoben, in der Gewissheit die Preiserhöhung im 1. Quartal 2018 durchsetzen zu können, heißt es ferner.
Die verhärteten Fronten bei Thyssenkrupp zwischen der Belegschaft und Konzernlenkern lockert sich etwas. Beide Seiten einigen sich darauf, einen unabhängigen Gutachter einzusetzen. Der soll den Umgang mit milliardenschweren Pensionslasten sowie die wirtschaftliche Tragfähigkeit des geplanten Zusammenschlusses mit Tata Steel untersuchen, berichtet die Deutsche Presse-Agentur. Ob es die von den Arbeitnehmervertretern geforderte langfristigen Standort- und Beschäftigungsgarantien geben wird, bleibt unklar.
Der Stahlpreis für warmgewalzten Stahl (Hot-Rolled Coil, HRC) in Nordeuropa war per 22. November 2017 bei 530-540 Euro je Tonne. Die Preisfestellung basiere auf den letzten Transaktionen und "machbaren" Preisniveaus für das laufende 4. Quartal 2017, berichtet Metalbulletin. Warmband aus der Produktion im 1. Quartal 2018 werde für 540-560 Euro je Tonne angeboten. Kaltgewalzter Stahl (Cold-Rolled Coil, CRC) aus Importbeständen war in dieser Woche für südeuropäische Stahleinkäufer für 560-580 Euro je Tonne cfr verfügbar, nach zuvor 570-590 Euro.
Die Stahlschrottpreise in Deutschland setzen ihre Aufwärtsbewegung fort. Stahlneuschrott der Sorte 2/8 verteuert sich um 8,40 Euro auf 246,50 Euro je Tonne, meldet die Bundesvereinigung Deutscher Stahlrecycling- und Entsorgungsunternehmen (BDSV). Der Lagerverkaufspreis für Stahlaltschrott steigt von 217,40 Euro auf 223,60 Euro.
Anfang 2016 hatte der Neuschrottpreis bei 143,10 Euro gelegen. In Anbetracht der kräftigen Industriekonjunktur (siehe unten) kam es in den 22 darauffolgenden Monaten zu einem Anstieg um 72%. Der Stahlaltschrottpreis erhöhte sich um 88%.

Die Stahlpreise für Stahlkontrakte tendieren im November abwärts. Der an der Londoner Metallbörse (LME) gehandelte Stahlschrottpreis für homogenen Eisen- und Stahlschrott sinkt auf 312 US-Dollar (267 Euro) nach 319 Dollar (275 Euro) zu Monatsbeginn. Auch beim Stahlpreis für Betonstahl (B500C) gibt es einen leichten Abschlag. Er fällt von 526 Dollar (453 Euro) auf 517 Dollar (442 Euro).
Stahlverwender müssen deutlich tiefer in die Tasche greifen als vor einem Jahr: Walzstahl kostete im Oktober 2017 um 14,4% mehr als im Oktober 2016. Ferner meldet das Statistische Bundesamt mit Blick auf die Preisentwicklung von Vorleistungsgütern: "Nicht-Eisenmetalle und deren Halbzeug verteuerten sich 11,8%." Einkaufsmanager-Daten bestätigen den Trend: "Aufgrund der anhaltenden Lieferschwierigkeiten legten die durchschnittlichen Einkaufspreise im Industriesektor deutlich stärker zu als im Servicesektor", meldete IHS Markit im Oktober.
Der durchschnittliche Stahlpreis für Warmband in Westeuropa war zwischen Oktober 2016 und Oktober 2017 von 456 Euro auf 540 Euro je Tonne (+18,42%) gestiegen. Zuletzt hat sich Stahlpreisentwicklung auf 536 Euro etwas nach unten bewegt.
Zum Thema: Aktuelle Stahlpreise pro Tonne (1.000 kg) - Westeuropa/USA
0,55 Euro/kg
Ø = 0,55 Euro/kg (-0,03 Euro/kg)
Aluminiumschrott gemischt max. 5% Stahlanhaftungen
z. B. Gehäuse, Stangen, Profile (nicht blank)
Blei
1,16-1,55 Euro/kg
Ø = 1,30 Euro/kg (-0,05 Euro/kg)
Bleischrott ohne Anhaftungen
z. B. Wuchtgewichte, Gardinengewichte, Bleiblech, Bleirohre

"Ob im Bergbau, in der Stahlerzeugung oder beim Schiffbau: Die Nachfrage nach großen elektrischen Motoren und Generatoren ist auf Grund fehlender Kapazitätsausweitungen bei unseren Kunden in der Prozessindustrie deutlich gesunken", begründet Siemens den geplanten Abbau von 6.900 Stellen. Die Analyse von Siemens legt nahe: Im Stahlsektor wird der Konsolidierungsdruck hoch bleiben, als es hier weltweit mit die höchsten Überkapazitäten gibt.
Die Stahlpreise für warmgewalzten Stahl (Hot-Rolled Coil, HRC) aus europäischer Produktion waren von niedrigen Angebotspreisen für Importstahl aus Drittländern nicht betroffen, zitiert Metalbulletin aus Stahlhandels-Kreisen. Nach Südeuropa importiertes Warmband kostete per 15. November 2017 laut der Stahlpreis-Einschätzung von Metalbulletin 500-510 Euro je Tonne cfr nach 500-525 Euro in der Woche zuvor. Trotz des leichten Rückgangs hielten südeuropäische Stahlproduzenten ihre Verkaufspreise stabil.
Salzgitter hat wegen hohen Stahlumsätzen im 3. Quartal das beste Konzernergebnis seit knapp zehn Jahren eingefahren. Nicht weiter ansteigende Stahlimporte in die EU führten bei Flachstahlerzeugnissen zu spürbar höheren Durchschnittspreisen, teilt Deutschlands zweitgrößtes Stahlunternehmen mit. Auch beim Stahlhandel schrieb man schwarze Zahlen.
"Wenn Stahlwerke, Aluminiumwerke, Kupferhütten, wenn die alle unser Land verlassen und irgendwohin gehen, wo die Umweltvorschriften nicht so gut sind, dann haben wir für das Klima auf der Welt auch nichts gewonnen", sagt Angela Merkel. Die Bemerkungen der Kanzlerin finden im Lichte des in der letzten Wochen in Brüssel verabschiedeten Emmissionsrechtehandels für 2021-2030 statt.

Der Stahlkonzern ArcelorMittal hat deutlich mehr verdient als erwartet. Dank steigender Stahlnachfrage und höheren Verkaufspreisen stieg der Umsatz im dritten Quartal um 2,1 Milliarden auf 17,6 Milliarden US-Dollar. Die durchschnittlichen Stahlpreise in Europa lagen um 3,5% höher als im zweiten Quartal. In Europa und den USA rechne man weiterhin mit einer "gesunden Nachfrage", teilt das Unternehmen mit. Der Salzgitter-Konzern fuhr in den ersten neun Monaten des laufenden Jahres das beste Ergebnis seit 2008 ein.
"Extreme Lieferschwierigkeiten führen zu starkem Anstieg der Einkaufspreise (in der deutschen Bauwirtschaft)", berichtet das Beratungsunternehmen IHS Markit. Die hohe Auslastung der Bauunternehmen führe zu einem kräftigen Erhöhung der Einkaufsmengen. "Die Lieferanten konnten hingegen der enorm hohen Nachfrage nach Baumaterialien kaum noch nachkommen, wodurch sich die Lieferzeiten im Durchschnitt in einem der höchsten Maße seit 2006 verlängerten."
"Anziehende Investitionen und robuste Exporte stärken die Geschäfte des Stahlsektors in der EU", berichtet der europäische Stahlverband Eurofer. Für 2017 rechne man mit einem Anstieg der EU-Stahlnachfrage um 2,3%. Die Stahlnachfrage werde aller Voraussicht nach ihre schrittweise Erholung in 2018 fortsetzen. Der Ausblick ist allerdings nicht frei von Abwärtsrisiken, als Stahlimporte den europäischen Stahlproduzenten das Leben schwer machen würden, fügt Eurofer hinzu.

0,55-0,60 Euro/kg
Ø = 0,58 Euro/kg
Aluminiumschrott gemischt max. 5% Stahlanhaftungen
z. B. Gehäuse, Stangen, Profile (nicht blank)
Blei
1,19-1,55 Euro/kg
Ø = 1,35 Euro/kg
Bleischrott ohne Anhaftungen
z. B. Wuchtgewichte, Gardinengewichte, Bleiblech, Bleirohre
Stahlproduzenten bereitet die zunehmende Macht des Bergbauriesen BHP Billiton beim Festsetzen der Kohlepreise Sorge. Das Unternehmen Anglo American werde wahrscheinlich seine Kohleminen in Australien an BHP Billiton verkaufen, berichtet "Nikkei Asian Review". Dadurch würde der Marktanteil von BHP Billiton auf 30% steigen, bei hochwertigen Kohlesorten könnte es sogar zu monopolartigen Zuständen kommen, weil BHP Billiton dort dann bis zu 50% des Kohlehandels kontrollieren würde.
Deutsche Stahlverarbeiter können beim Ankauf von Warmband aus dem Vollen schöpfen. Während die heimischen Stahlproduzenten für das Stahlprodukt im Schnitt 540 Euro je Tonne verlangen, drängt Severstal mit einem niedrigeren Verkaufspreis auf den nordeuropäischen Markt. Für 510 Euro cfr Antwerpen verkauft der russische Stahlanbieter warmgewalzten Stahl, berichtet Metalbulletin. In dem Verkaufspreis ist der Severstal Anfang Oktober auferlegte Strafzoll von 17,60 Euro bereits enthalten.