Die Stahlpreisentwicklung für das Referenzprodukt Warmband (Hot-Rolled Coil) dürften auf dem aktuellen Niveau von 420 Euro pro Tonne kleben bleiben. Europas Stahlunternehmen haben die Prognosen für dieses und kommendes Jahr gesenkt. Ursache ist die konjunkturelle Abkühlung sowie die zunehmende außereuropäische Konkurrenz.
Die Nachfrage in Deutschland nach warm gewalzten Stahl (Hot-Rolled Coil, HRC) sei flau, berichtet die Metallberatungsgesellschaft MEPS. Der allgemeine Geschäftsausblick sei auch wegen der Lage in der Ukraine gemischt.
An der Warenterminbörse in Chicago (CME) sinkt der Stahlpreis für Warmband (Hot-Rolled Coil, HRC) auf 635 US-Dollar (498 Euro) pro Tonne. Das ist der niedrigste Stand seit sieben Monaten. Die Stahlnotierungen an der Londoner Metallbörse (LME) lassen sich von den schlechten Vorgaben aus den USA nicht beeindrucken. Rohstahlblöcke (Steel Billet) sind mit 455 Dollar (357 Euro) so teuer wie seit zweieinhalb Jahren nicht mehr.
Trotz Wirtschaftsflaute bleibe die deutsche Stahlindustrie auf dem prognostizierten Pfad, sagt die Wirtschaftsvereinigung Stahl. Insgesamt befindet sich die Stahlkonjunktur jedoch auf dem absteigenden Ast, wie aktuelle Daten des Weltstahlverbandes, des Deutschen Industrie- und Handelskammertag (DIHK) und des US-Handelsministeriums zeigen.
Nur die Stahlpreise für Grobblech und verzinkten Flachstahl können derzeit steigen. Im Segment der warm und kalt gewalzten Flachstähle geht es auf beiden Seiten des Atlantiks bergab. Die größten Verluste gibt es bei US-Warmband, das in den letzten vier Wochen um 19 Dollar auf 651 Dollar pro Tonne absackte.
Die europäische Stahlindustrie sieht ihre Existenz bedroht. Hintergrund sind die auf dem europäischen Energie- und Klimagipfel anvisierten Ziele. ArcelorMittal fordert Nachbesserungen der jüngsten EU-Beschlüsse. Der europäische Stahlverband Eurofer sagt hingegen, dass das Abkommen Chancen für Wachstum und Arbeitsplätze biete.
Weil sich die Stimmung in den Chefetagen der Industrie verbessert, fängt es bei den Stahlpreisen an zu knistern. Der Stahlkontrakt für an der Londoner Metallbörse (LME) gehandelten Rohstahl (Steel Billet) klettert auf den höchsten Stand seit zweieinhalb Jahren. Dem könnte eine Verteuerung der Verkaufspreise für warm gewalzten Stahl folgen.
Die Kupferpreisentwicklung büßt ihre Gewinne ein, und so nähert sich Kupfer mit großen Schritten dem Jahrestief bei 6.444 US-Dollar pro Tonne (1.000 kg). Schwache Konjunkturdaten aus China, dem weltweit größten Verbraucher des roten Metalls, untermauern die Schwächephase, welche beginnt auf die Kupferschrottpreise abzustrahlen.
Weil die Eisenerzpreise einer Prognose von Moody’s Investors Service zufolge bis 2016 auf Rekordtiefs von 75-85 Dollar pro Tonne ausharren, fehlt den Stahlpreisen Anstiegspotential. Weltweit wird viel zu viel des zentralen Rohstoffs für die Stahlproduktion gefördert. Hinzu kommt, dass der Stahlverbrauch nicht mehr so stark steigt wie früher.
Die Stahlpreisentwicklung für Rohstahl befreit sich aus einer zweimonatigen Seitwärtsbewegung. An der Londoner Metallbörse (LME) steigt der Stahlpreis für Steel Billet auf 455 Dollar pro Tonne. Das ist der höchste Stand seit Mai 2012. Die Stahlpreise für Warmband (Hot-Rolled Coil) treten hingegen auf der Stelle, nachdem zwei führende Vertreter der Stahlindustrie den Standort Europa in ein schlechtes Licht rücken.
Die Stahlunternehmen laufen Sturm gegen die Pläne der EU-Kommission. Ab 2020 sollen auf Unternehmen wie ThyssenKrupp, ArcelorMittal und Salzgitter weitere Kosten zukommen. Es ist geplant, die bisher frei zugeteilten CO2-Zertifikate zu streichen. Bis 2030 gehe die Hälfte der europäischen Stahlindustrie den Bach runter, sagt Voestalpine-Chef Wolfgang Eder.
Schrott kommt immer öfter bei der Produktion von Rohstahl zum Einsatz. In Europa und Asien setzen Stahlunternehmen auf "Recycling", obgleich Eisenerz, der zentrale Einsatzstoff für die Stahlproduktion, so günstig ist wie seit fünf Jahren nicht mehr.
Chinas Stahlexporte erreichten im September ein Rekordhoch. Die Ausfuhren stiegen auf 8,5 Millionen Tonnen. Die Nettoausfuhren, die sich aus den Stahlexporten minus den Stahlimporten errechnet, kletterten in den ersten neun Monaten des Jahres um 39 Prozent auf 65,3 Millionen Tonnen.
Die Stahlpreise für warm gewalzten Stahl sind die zweite Woche in Folge gefallen. Nordeuropäisches Warmband (Hot-Rolled Coil - HRC) kostete per 12. Oktober 422 Euro ab Werk. In Südeuropa sind es 421 Euro, wie eine Preisliste von "The Steel Index" zeigt.
Stagnierende Stahlpreise sind die Folge von weniger Wirtschaftswachstum. Der an der Londoner Metallbörse (LME) gehandelte Stahlkontrakt für Rohstahl (Steel Billet) kommt seit sechs Woche nicht vom Fleck. Der Internationale Währungsfonds (IWF) senkt seine Prognose für das Wachstum der Weltwirtschaft für 2014 von 3,7 Prozent auf 3,3 Prozent.
Die Stahlpreisentwicklung tritt auf der Stelle, während der EU-Stahlmarkt mit Importen geflutet wird. Der europäische Stahlverband Eurofer zeigt sich besorgt, weil der tatsächliche Bedarf mit den drastisch steigenden Stahlimporten nicht in Einklang zu bringen ist.
Der deutsche Stahlmarkt lasse sich von schwachen Konjunkturdaten nicht davon abhalten die hohen Niveaus von 2006 zu erreichen. Gemäß den Prognosen der Wirtschaftsvereinigung Stahl werde die Stahlnachfrage in diesem Jahr um 3 Prozent und im nächsten Jahr um 2 Prozent zulegen. Das ist insofern interessant, weil die der Internationale Währungsfonds (IWF) gestern seine Wachstumsprognose um einen halben Prozentpunkt kappte.
Der Stahlpreis für Grobblech kletterte in den zurückliegenden vier Wochen um 7,4 Prozent. Nach Informationen von "The Steel Index" verteuerte sich in Südeuropa hergestelltes Grobblech um 36 Euro auf 521 Euro pro Tonne (1.000 kg). In Nordeuropa gab es einen Anstieg von 525 Euro auf 536 Euro.
Der Weltstahlindex ist zum vierten Mal in Folge gesunken. Dass die Weltwirtschaft nicht so stark wachsen wird, wie ursprünglich prognostiziert, räumt nun die Chefin des Internationalen Währungsfonds (IWF), Christine Lagarde, ein. Derweil dünnen sich Auftragsbücher in der deutschen Industrie viel schneller aus als gedacht.
In den Kassen von Schrottsammlern klingelt es. Der Schrottpreis für Mischschrott klettert um 10 Euro auf 140 Euro pro Tonne. Es ist der erste Anstieg seit langem. Auch die Preise für Stahlaltschrott können sowohl in Deutschland als auch in Europa zulegen.