
Der Schrottpreis für homogenen Eisen- und Stahlschrott bis Hafen Iskenderun (Türkei) stieg in der Woche zum 17. März 2017 um 3 US-Dollar auf 301 Dollar (281 Euro) je Tonne, meldet "The Steel Index". Damit könnte die Stahlschrottpreisentwicklung ihr Hoch erreicht haben. An der Londoner Metallbörse (LME) notiert der Stahlschrottkontrakt aktuell mit 286 Dollar (262 Euro) um 14 Dollar tiefer als zur Monatsmitte.
Die EU-Schutzzölle auf Importstahl seien "bitter nötig" gewesen, sagt Salgitter-Chef Heinz Jörg Fuhrmann. "Denn zwischenzeitlich war das mittel- bis langfristige Überleben der europäischen Stahlindustrie gefährdet." Stahlverarbeitenden Unternehmen geht der steile Anstieg der Stahlpreise hingegen zu schnell. Sie haben ihren Unmut darüber bereits kundgetan. In Westeuropa kletterte der Stahlpreis für Warmband von 321 Euro im im Dezember 2015 auf 572 Euro im März 2017 (+78,2%).

0,55-0,73 Euro/kg
Ø = 0,64 Euro/kg
Aluminiumschrott gemischt max. 5% Stahlanhaftungen
z. B. Gehäuse, Stangen, Profile (nicht blank)
Blei
1,20-1,40 Euro/kg
Ø = 1,30 Euro/kg (+0,03 Euro/kg)
Bleischrott ohne Anhaftungen
z. B. Wuchtgewichte, Gardinengewichte, Bleiblech, Bleirohre
Die Stahlschrottpreise in Deutschland machen im März einen kräftigen Satz nach oben. Stahlneuschrott der Sorte 2/8 verteuert sich um 25,40 Euro auf 233,90 Euro je Tonne, teilt die Bundesvereinigung Deutscher Stahlrecycling- und Entsorgungsunternehmen (BDSV) mit. Der Lagerverkaufspreis für Stahlaltschrott erhöht sich von 194,80 Euro auf 217,80 Euro.
Der Stahlschrottpreis kletterte in der zweiten Märzwoche auf den höchsten Stand seit Mai 2016. So erhöhte sich der türkische Importpreis für homogenen Eisen- und Stahlschrott (Heavy Melting Steel, HMS 1/2) gemischt im Verhältnis 80:20 per 10. März um 6% auf 303 US-Dollar (283 Euro) je Tonne, melden The Steel Index/ Scrapregister. Seit Anfang Februar hat der Stahlschrottpreis damit um 33% zugelegt.

Aktuelle Stahlpreise pro Tonne (1.000 kg) - Westeuropa/USA

0,55-0,73 Euro/kg
Ø = 0,64 Euro/kg (+0,06 Euro/kg)
Aluminiumschrott gemischt max. 5% Stahlanhaftungen
z. B. Gehäuse, Stangen, Profile (nicht blank)
Blei
1,20-1,40 Euro/kg
Ø = 1,27 Euro/kg
Bleischrott ohne Anhaftungen
z. B. Wuchtgewichte, Gardinengewichte, Bleiblech, Bleirohre
Der Stahlpreis für warmgewalzten Stahl lag in Nordeuropa im Februar bei 560-580 Euro je Tonne. In dieser Spanne seien die meisten Transaktionen abgewickelt worden, berichtet die Metallberatungsgesellschaft MEPS. Die großen Stahlproduzenten scheiterten damit 590 Euro durchzusetzen. Die Einkäufer hätten sich Ende 2016 mit genügend Stahl eingedeckt, so dass im Februar keine Veranlassung bestanden habe, den Herstellern größere Mengen abzunehmen.
Gute Nachrichten für europäische Stahlproduzenten wie ArcelorMittal und Thyssenkrupp. Die chinesischen Stahlexporte sind im Februar auf den niedrigsten Stand seit drei Jahren gefallen. Die Stahlausfuhren aus dem Reich der Mitte waren mit 5,75 Millionen Tonnen um 23% niedriger als im Januar und um 29% tiefer gegenüber dem Vorjahresmonat, teilt die Zollbehörde des Landes mit. Die chinesischen Stahlhersteller würden aufgrund steigender Stahlpreise wieder mehr im Inland verkaufen, kommentiert scrapregister.com.
Am Metallmarkt stehen momentan die Preise für Nickel und Zink im Fokus. Das in Baustählen eingesetzte Nickel hatte sich von 11.094 US-Dollar je Tonne am 20. Februar 2017 auf 9.840 Dollar am Ende der letzten Woche vergünstigt. Inzwischen geht es wieder nach oben. Aktuell liegt der Nickelpreis bei 10.140 Dollar. Auch der Zinkpreis ist mit 2.745 Dollar in einer Aufwärtsbewegung, nachdem er zuvor um 11% auf 2.654 Dollar abgesackt war.
Problematisch für Stahlverarbeiter
Ein neuerlicher Anstieg des Zinkpreises wäre eine schlechte Nachricht für die Unternehmen der stahlverarbeitenden Industrie. Bei verzinkten Blechen gebe es bereits seit Monaten längere Lieferzeiten und Versorgungsproblem, berichtet der Wirtschaftsverband Stahl- und Metallverarbeitung (WSM). Sollte der Zinkpreis in den kommenden Wochen über das im Februar erreichte 8-Jahreshoch bei 2.971 Dollar steigen, könnte sich die Lage weiter verschlechtern.
Die Rohstahlproduktion in Deutschland konnte den den dritten Monat in Folge zulegen. Thyssenkrupp, Salzgitter und andere erhöhten ihre Stahlproduktion im Februar um 2,6% auf 3,453 Millionen Tonnen, teilt die Wirtschaftsvereinigung Stahl mit. Bei warmgewalzten Erzeugnissen steigerten die Unternehmen ihren Ausstoß um 5,8% gegenüber dem Vorjahresmonat.

0,55-0,60 Euro/kg
Ø = 0,58 Euro/kg
Aluminiumschrott gemischt max. 5% Stahlanhaftungen
z. B. Gehäuse, Stangen, Profile (nicht blank)
Blei
1,20-1,40 Euro/kg
Ø = 1,27 Euro/kg (-0,01 Euro/kg)
Bleischrott ohne Anhaftungen
z. B. Wuchtgewichte, Gardinengewichte, Bleiblech, Bleirohre
Die Unternehmen der stahlverarbeitenden Industrie müssen sich noch etwas gedulden. Die Stahlpreise werden ab Mitte 2017 sinken, prognostiziert die Metallberatungsgesellschaft MEPS. Hintergrund: China konsumiere vorerst weiterhin sein hohes Stahlangebot selbst, beispielsweise durch Investitionen in die Infrastruktur, und halte damit die globalen Stahlpreise hoch. Die Chinesen müssten so verfahren, weil sie wegen Strafzöllen weniger ihrer Stahlprodukte ins Ausland verkaufen könnten.
Die weltweite Edelstahlproduktion hat sich 2016 um 10,2% erhöht, meldet das Internationale Edelstahlforum (ISSF). Insgesamt wurden 44,90 Millionen Tonne Edelstahl produziert - nach 40,74 Millionen Tonnen im Jahr 2015. Von Januar bis November 2016 kletterte der Edelstahlpreis für Produkte der Legierung 304 von 1.926 US-Dollar auf 2.235 Dollar je Tonne (Quelle: MEPS). Schrotthändler zahlen aktuell für Edelstahlschrott (V2A) im Schnitt 0,70 Euro/kg - nach 0,57 Euro/kg zur Jahresmitte 2016.
"Dramatisch steigende Stahlpreise belasten Stahlverarbeiter", warnt der Wirtschaftsverband Stahl- und Metallverarbeitung (WSM). Die stahlverarbeitende Industrie sei aktuell mit hohen Stahlpreisen konfrontiert. Bei fast allen Stahlerzeugnissen sei es in den vergangenen Wochen zu einer regelrechten Preisexplosion gekommen, klagt der WSM, einer der größten Wirtschaftsverbände Deutschlands. Der Stahlpreis für Warmband kletterte in den vergangenen zwölf Monaten von 330 auf 570 Euro. Zuletzt flachte sich der Anstieg allerdings ab.
Aktuelle Stahlpreise pro Tonne (1.000 kg) - Westeuropa/USA
Schrotthändler erhöhen bereits zum zweiten Mal im März die Ankaufspreise. Für Mischschrott geht es um weitere 10 Euro auf 120 Euro nach oben. Der Schrottpreis für Scherenschrott mit einer Dicke von 3 bis 6 Millimeter legt um 20 Euro auf 140 Euro zu. Der an der Londoner Metallbörse (LME) gehandelte Stahlschrottkontrakt steht mit 296 Dollar (279 Euro) kurz davor das Hoch von Jahresanfang bei 298 Dollar (283 Euro) zu übertreffen.
Der Kupferpreis fällt auf 5.851 US-Dollar (5.520 Euro) je Tonne zurück, nachdem China sein jährliches Wachstumsziel von 7% auf 6,5% verringert. Infolge sinkt der Kupferschrottpreis (Millberry) auf 4,65 Euro je Kilogramm - nach 4,79 Euro/kg in der Vorwoche. Obschon nach unten korrigiert, ist das Wachstumsziel gemäß China-Experten immer noch ziemlich hochgegriffen. Ferner gibt es große Zweifel an der Qualität der BIP-Daten, so dass das wahre Wachstums Chinas womöglich bei 4-5% liegt.

0,55-0,60 Euro/kg
Ø = 0,58 Euro/kg
Aluminiumschrott gemischt max. 5% Stahlanhaftungen
z. B. Gehäuse, Stangen, Profile (nicht blank)
Blei
1,20-1,40 Euro/kg
Ø = 1,28 Euro/kg (+0,02 Euro/kg)
Bleischrott ohne Anhaftungen
z. B. Wuchtgewichte, Gardinengewichte, Bleiblech, Bleirohre
Der Stahlpreis für Warmband lag in Deutschland, Frankreich und Benelux Ende Februar bei 568 Euro je Tonne, meldet "Steel Benchmarker". Das waren 2 Euro weniger als Mitte Februar. Im Januar gab es bereits erste Anzeichen für ein Ende der Rallye, als der Warmbandpreis einige Wochen bei 563 Euro auf der Stelle trat. Platz für eine Korrekturphase wäre durchaus vorhanden. Vor einem Jahr hatte der Warmbandpreis in Westeuropa bei 320-330 Euro gelegen.
Die Schrottzuschläge sinken stärker als erwartet. Im Segment der Edelbaustähle fällt der Zuschlag für Stabstahl von 178 Euro am 1. Februar 2017 auf 159 Euro am 1. März 2017. Bei Blankstahl kommt es zu einem Rückgang von 205 Euro auf 182 Euro.
Zum Thema: Schrottzuschläge dürften ab 1. März sinken
Der Stahlschrottpreis konnte im Februar 3,4% zulegen. An der Londoner Metallbörse (LME) stieg der Kontrakt für homogenen Eisen- und Stahlschrott von 254 US-Dollar (235 Euro) je Tonne am 1. Februar auf 262,60 Euro (248 Euro) am 28. Februar. Der LME-Kontrakt für Betonstahl der Güte B500C kletterte von 408 Dollar (377 Euro) auf 413,50 Dollar (390 Euro).