Dezember 2012

24.12.12

Stahlpreis sinkt auf €208 und €486 (Warmwalz)

Aktuelle Stahlpreise pro Tonne:

- US-Warmbreitband: 642 USD / 486 Euro
- LME Stahlpreis: 275 USD / 208 Euro
- Edelstahlpreisentwicklung: 2.920 USD / 2.212 Euro

Die Stahlpreisentwicklung befindet sich kurz vor dem Jahresende auf dem absteigenden Ast. Der Stahlpreis für warm gewalzten US-Stahl fällt auf 642 USD. Der Haushaltsstreit in den Vereinigten Staaten geht in die Verlängerung. Die Wahrscheinlichkeit für einen Sprung von der fiskalischen Klippe sei größer als 50 Prozent, twittert der Chef des weltgrößten Anleihefonds PIMCO, Bill Gross (alias Bond King).

Dass sich Demokraten und Republikaner nicht einigen können bzw. wollen, ist auch zu einem gewissen Teil an der Stahlpreisentwicklung für Steel Billets ablesbar. Die an der Londoner Metallbörse gehandelten Stahlknüppel werden aus Angst vor einer US-Rezession bei 275 US-Dollar bzw. 208 Euro gehandelt. Das ist der niedrigste Stand seit knapp vier Jahren.

Die Edelstahlpreisentwicklung scheint ebenfalls Deckung zu gehen. Der Edelstahlpreis sinkt im Dezember auf 2.920 USD (2.212 Euro) nach 2.959 USD (2.276 Euro) im Vormonat. Der von der englischen Metallberatungsgesellschaft MEPS ermittelte Edelstahlpreis war von September bis November von 2.860 USD auf 2.959 USD (+3,46 Prozent) geklettert.

Wenn sich die US-Politiker nicht einigen, treten zum Jahreswechsel Steuererhöhungen und Ausgabenkürzungen in Höhe von 600 Milliarden US-Dollar. Dadurch würde die Wirtschaft in der ersten Jahreshälfte in eine Rezession schlittern, prophezeit das parteilose Haushaltsbüro des amerikanischen Kongresses.

Ein Schrumpfen der weltgrößten Volkswirtschaft würde auch der sich gerade langsam erholenden Stahlkonjunktur einen Dämpfer geben.

17.12.12

Stahlpreis warm gewalzter Stahl steigt auf €480

Der Stahlpreis in der Europäischen Union (EU) für Warmwalzprodukte klettert auf 480 Euro pro Tonne. In den wichtigen EU-Stahlländern sei die Stahlpreisentwicklung in den letzten zwei Wochen um 10 bis 20 Euro pro Tonne gestiegen, berichtet das Online-Portal steelguru.com. Eine Angebotsverknappung der Hüttenbetreiber sowie die Aufwertung des Euros haben dazu beigetragen.

Italiens Stahlkonzern ILVA kündigte die Schließung eines Werkes mit 11.500 Mitarbeitern im süditalienischen Taranto an. Die Staatsanwaltschaft ermittelt, weil Umweltauflagen offenbar nicht erfüllt wurden. Die Region soll mit Dioxin verpestet worden sein, hunderte Menschen starben. Die Stilllegung der Hütte in Taranto zieht weitere Werkschließungen in Italien nach sich, die bisher den Stahl aus Taranto weiterverarbeitet haben.

Zu dem Anstieg der Stahlpreise tragen neben der Angebotsverknappung auf dem italienischen Stahlmarkt die deutsche Stahlkocher bei. Sie versuchen in der Autoindustrie Stahlpreiserhöhungen von 15 Euro bis 20 Euro pro Tonne für das erste Quartal 2013 durchsetzen.

Die Stahlpreisentwicklung an der Londoner Metallbörse (LME) zeigt sich von den anziehenden Stahlpreisen auf dem Kontinent wenig beeindruckt. Die im Gegensatz zu Warmwalzstahl qualitativ minderwertigen LME Steel Billets notieren aktuell auf 290 Dollar pro Tonne. Das sind zehn Dollar weniger als in der Vorwoche.

Warm gewalzter Stahl in der EU wird nach Ansicht von Rohstoffexperten auch durch die Aufwertung des Euros zum US-Dollar teurer. Die Gemeinschaftswährung kletterte von 1,29 USD am vergangenen Montag auf 1,32 USD.

Chinesische und indische Stahlkocher haben kürzlich ihre Stahlpreise zwischen 5 Euro und 10 Euro angehoben. Der Anstieg des Euros verwässert jedoch die Margen der ausländischen Hüttenbetreiber, weshalb weitere Erhöhungen erforderlich werden könnten.

08.12.12

Stahlpreisentwicklung steigt auf 504 Euro/Tonne

Die Stahlpreisentwicklung ist auf Erholungskurs. US-Warmbreitband klettert auf 650 Dollar. Das ist der höchste Stand seit August. Im November kostete warm gewalzter US-Stahl 618 Dollar. Rechnet man die Stahlpreise pro Tonne zu den jeweils gültigen Wechselkursen um, ergibt sich ein Anstieg von 483 auf 504 Euro (+4,35 Prozent).

Amerikas Stahlpreise für Warmbreitband befinden sich seit einigen Wochen in einer Seitwärtsphase zwischen 640 und 660 Dollar, berichtet das Rohstoffinformationsportal platts.com. Für kalt gewalzten Stahl liege die Spanne zwischen 760 und 780 Dollar. Der Großteil der Käufe sei bereits getätigt worden, zitiert platts.com einen Händler im Süden der USA. Allerdings rechnet er nicht mit einem Rückgang der Stahlpreise. Vielmehr dürften die Stahlpreise auf dem gegenwärtigen Niveau für eine Weile ausharren.

ThyssenKrupp

Von großer Bedeutung dürfte die Stahlpreisentwicklung 2013 für die ThyssenKrupp Aktie werden. Aktuell notieren die Anteilsscheine des Essener Stahlkochers bei 16,19 Euro. Am Ende des letzten Jahres waren es noch 17,73 Euro. Das Papier liegt mit knapp neun Prozent im Minus. Der deutsche Aktienindex Dax kletterte im selben Zeitraum von 5.898 auf 7.518 Punkte (+27,47 Prozent).

Zocker steigen schon jetzt ein, weil das Papier äußerst preiswert daher kommt. Allerdings sind erhebliche Abwärtsrisiken vorhanden. Analysten rechnen mit einem Gewinneinbruch von 85 Prozent, wie die „Bild“-Zeitung berichtet. Darüber hinaus wird Deutschlands größter Stahlkocher mit großer Wahrscheinlichkeit die Dividende streichen. Anfang 2012 zahlte das Unternehmen noch 0,45 Euro pro Anteilschein an die Eigentümer.

Am meisten leidet der Aktienkurs unter den Fehlinvestitionen in den USA und Brasilien. Dort hat man 12 Milliarden Euro in defizitäre Stahl- und Walzwerke investiert. Hinzu kommen Luxus-Reisen und Kartellverfahren. Wenn Aufsichtsratschef Gerhard Cromme in den kommenden Wochen das Großreinemachen gelingen sollte und Europas Stahlkonjunktur allmählich beginnt anzuziehen, besäße die ThyssenKrupp Aktie viel Erholungspotential.

02.12.12

So sind die Prognosen zur Stahlpreisentwicklung 2013

An der Londoner Metallbörse (LME) fällt der Stahlpreis auf 290 Dollar pro Tonne. Damit befindet sich Stahlpreisentwicklung für die an der LME gehandelten Steel Billets auf einem Vierjahrestief. Anders sieht es bei warm gewalzten Stahl aus. Amerikanisches Warmbreitband klettert auf 650 Dollar pro Tonne nach 618 Dollar im Vormonat.

Europas Konjunktur braucht Zeit, um wieder anzuspringen. „Wir haben die Krise noch nicht überwunden. Die Erholung in weiten Teilen des Euroraums wird sicher in der zweiten Jahreshälfte 2013 beginnen“, erklärte der Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB), Mario Draghi, am Freitag im Gespräch mit dem französischen Radiosender Europe 1.

Draghis Prognose treffen in der Regel ins Schwarze. Schon vor Monaten sprach der Italiener von einem Rückgang der Inflationsrate. Er sollte Recht behalten. In Deutschland lag die jährliche Teuerung im November bei 1,9 Prozent, wie die Vorabschätzung des Statistischen Bundesamtes zeigt. Die Inflationsrate im Euroraum sank zur Überraschung vieler Ökonomen von 2,5 auf 2,2 Prozent.

Bei einem Fussfassen der europäischen Konjunktur hätte in erster Linie der LME Stahlpreis großes Aufwärtspotential. Als die Wirtschaft im Sommer 2011 noch am wachsen war, kletterte die Stahlpreisentwicklung auf 690 Dollar pro Tonne. Der aktuelle Stahlpreis liegt 58 Prozent darunter.

Der Stahlpreis für Warmbreitband hat deutlich weniger Aufwärtspotential. Zwischen September 2011 und Dezember 2012 fiel der Stahlpreis pro Tonne für warm gewalzten US-Stahl von 800 auf 650 Dollar. Für 2013 rechne man mit Stahlpreisen von 600 Dollar, sagte die Analystin Timna Tanners von der Bank of America Merrill Lynch im Oktober auf einer Stahl-Jahreskonferenz in Rosemont im US-Bundestaat Illinois.